Sna-Fu Désordre Orchestre – Knives & Bells (2014, Klonosphere)

snafuknivesbellsPer Gesetz schützt der französische Staat seine Landessprache. Obendrauf gibt es Radioquoten für nationale Künstler und eine Filmförderung, die nicht allein das Massenkino unterstützt. Das ist vorbildhaft, kann die Gewichtung der englischen Sprache beim Blick über den heimischen Tellerrand jedoch nicht egalisieren. Dachte sich wohl auch das SNA-FU GRAND DÉSORDRE ORCHESTRE, das unabhängig vom klangvollen französischen Namen ausschließlich auf Englisch singt.

Oder lautstark plärrend, wie Frontmann Björn Tückill (wie bei den anderen Bandmitgliedern ein Pseudonym) auf dem dritten Langspieler „Knives & Bells“ beinahe durchgängig – und überhaupt recht stimmungsfördernd – unter Beweis stellt. Geboten wird eine wilde und hochenergetische Mischung aus Punk, Rock ’n Roll und Hardcore. Die Schnittkante liegt irgendwo zwischen GALLOWS, EVERY TIME I DIE und dem „Party Program“ von REFUSED. Zum Markenzeichen der Franzosen wird der stets tanzbare Groove, der von einem rasanten Wechselspiel aus Melodie, Härte und purem Riffgewitter begleitet wird. Verschnaufpausen bleiben rar gesät, im Vordergrund stehen die pure Lust an durchdacht arrangiertem Lärm sowie der konstante Ansporn zur Bewegung.

Die Inspirationsquellen reichen von Blues bis Metal und werden zu einem wüsten Ritt verquirlt, der mit „I’ll Give You Money“, „Serial Deaths Lane“ oder dem ruhiger gestrickten „I Hate Berlin“ manch unangepassten Hit im Gepäck hat. In Verbindung mit ansteckender Spielfreude und einer einnehmend druckvollen Produktion empfehlen sich SNA-FU GRAND DÉSORDRE ORCHESTRE somit als kleiner Geheimtipp – und das weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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