Es ist zumindest nicht die Regel, dass heimische Punkbands über viele Monate immer und immer wieder auf persönlichen Playlists zu finden sind und das letzte Album den iPod gar nicht mehr verlassen will. SMILE AND BURN aus der Hauptstadt haben das mit ihrem Debüt „Flight Attempt of the Kiwi“ vor etwa zwei Jahren geschafft. Etwas ähnliches dürfte auch ihrem Zweitwerk „We Didn’t Even Fight Yet“ blühen, welches ungeniert und völlig verdient zwischen alten DONOTS oder BEATSTEAKS und neueren US-Bands wie THE FLATLINERS Platz nimmt.
Geblieben ist auf jeden Fall dieses herrlich raue, teils krakelige Moment. Noch immer agieren SMILE AND BURN gleich mit mehreren Stimmen und legen den Temposchalter wie gewohnt nur beizeiten mal zurück. Als erste waschechte Hymne mit massivem Ohrwurmpotential entpuppt sich „You’re Tied For the Lead”. Symapthisch nöliger Gesang und viele Melodien zeichnen nicht nur diesen Song aus. Etwas härter, rotziger, schlägt später „Thank You Ben“ zu, während „Stadiums“ ein bisschen Balsam für die Melancholiker unter den Hörern ist. Wenn das Debüt bereits mehr als gut war, dann grüßt der Nachfolger getrost von einer noch höheren Stufe. Die elf Songs klingen wie aus einem Guss und leichtfertig genug, um sich gleich heimisch zu fühlen. Viele tolle Melodien und Chöre gibt es gratis obendrauf. Was will man eigentlich mehr!?
Wertung: (8 / 10)