Slope – Street Heat (2021, Beatdown Hardwear)

Dass Hardcore nicht gleich Hardcore ist, haben SLOPE bereits mit ihrer Zweit-EP „Losin‘ Grip“ (2017) bewiesen. Dabei sorgte das Kombinat aus grooviger Genre-Kelle und rockigem Funk für ein echtes Aha-Erlebnis. Und das nicht allein gemessen am klanglichen Gewohnheitsspektrum von BDHW Records. Die konsequente nächste Evolutionsstufe erklimmen die Duisburger mit ihrem Debütlangspieler „Street Heat“ – und präsentieren darauf eine wilde Mixtur aus TURNSTILE, frühen BEASTIE BOYS und Anleihen beim 70’s-Rock.

Nach kurzem Intro, das in seiner ansteigenden Lautstärke gleich ein klares Zeichen setzt, steigt das Gespann mit „Truth Machine“ direkt voll ein. Dabei wird unmissverständlich klar: Diese Platte will dröhnend rezipiert werden und die Boxen obendrein einem steten Belastungstest unterziehen. Dass SLOPE die Shouts immer wieder durch Sprechgesangspassagen ergänzen – die damit verbundene Nähe zu den erwähnten BEASTIE BOYS offenbart sich etwa bei „Purple Me“ oder dem großartigen „I’m Fine“ –, verleiht ihrem Sound ein entscheidendes Mehr an Abwechslung.

Dies Momentum speist sich aber ebenso aus der streckenweise entfesselten Instrumentierung, die u. a. bei „High Level“, „Skunks“, „Power Shift“ oder dem schwer rockenden Finale „Wag the Dog“ für Höhepunkte mit punktierter Impro-Anmutung sorgt. Aufgeschlossene Krawallmusik-Befürwortende finden hier nicht weniger als einen Lichtstreif am Horizont, der seine Urheber schon jetzt zu einer der spannendsten Underground-Angelegenheiten des Jahres stempelt. Hardcore ist eben nicht gleich Hardcore. 

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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