Slime – Yankees Raus (1982, AGR)

slime-yankees-rausEtwa ein Jahr nach dem Debüt folgte auf dem Label „Aggressive Rock Produktionen“ – kurz AGR – das Zweitwerk „Yankees Raus“. Musikalisch und auch inhaltlich war die Entwicklung beachtlich. Vor allem für eine Punkband der damaligen Zeit. Zum einen war der Sound weniger ungestüm, sondern wirkte „reifer“ und mitunter auch melancholischer („Alptraum“). Man ging runter vom Gas und präsentierte ausgereiftere Arrangements. Auch die Texte veränderten sich. Immer noch auf den Punkt gebracht, aber weniger plakativ.

Natürlich aber wird auf Parolen nicht ganz verzichtet, der Opener „Yankees Raus“ widmet sich ohne Umschweife der US-Außenpolitik, und auch die nicht minder bekannten „Gerechtigkeit“ („Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure, als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz“) und „Legal/Illegal/Scheißegal“ dürften auch heute noch bekannt sein. Bereits hier fällt auf, dass SLIME sich inhaltlich breiter aufstellen. „Block E“ handelt von rechten Tendenzen inmitten der HSV-Fans, während die düsteren Hymnen „Alptraum“ und „Wenn der Himmel brennt“ die Band von einer ganz anderen Seite zeigt. Aus persönlicher Sicht mit die besten Songs, die SLIME je geschrieben haben.

Mit der Szene selbst setzt man sich in „Pseudo“ auseinander, ein aber musikalisch eher vernachlässigbarer Song, genauso wie der obligatorische Alk-Titel „Wieder breit“. Mit „Yankees Raus“ unterstrichen SLIME eindrucksvoll ihren Stellenwert als die wohl wichtigste Band ihrer Art. Gleichzeitig legten sie hier bereits den Grundstein für ihr späteres musikalisches Schaffen.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

scroll to top