Slashers (CAN 2001)

slashersBereits Ende der 90er befasste sich der kanadische Filmemacher Maurice Devereaux mit dem Skript zu „Slashers“. Inspiriert wurde er von den immer drastischer werdenden Reality-Shows im TV. Dies ermutigte ihn, eine übertriebene Horror-Persiflage mit leichter Konsum-Kritik zu inszenieren, die vor allem Elemente von „Running Man“ zu einem mitunter amüsanten Trash-Spektakel auf TROMA-Niveau vereint.

Eine bereits in Japan erfolgreiche TV-Show, bei der Kandidaten gegen eine Horde Killer antreten und der Überlebende sich fortan Millionär nennen darf, findet erstmals auch in den USA statt. Sechs Kandidaten mit unterschiedlichen Beweggründen nehmen daran teil, u.a. die ängstliche Megan (Sarah Joslyn Crowder) oder der hünenhafte Devon (Tony Curtis Blondell). Gejagt werden sie von solch illustren Gestalten wie Chainsaw-Charlie oder dem Preacher-Man (jeweils Neil Napier). Ein Kameramann begleitet die Kandidaten auf Schritt und Tritt, die nach und nach von ihren Widersachern ausgemerzt werden.

Preisgünstiger Horror hat häufig einen nicht zu verachtenden Unterhaltungswert, so auch die kanadische Horror-Variante von Schwarzeneggers 80er Actioner „Running Man“. Die Parallelen sind offenkundig, doch bemüht sich Regisseur Maurice Devereaux („Lady of the Lake“) erst gar nicht, irgendeine Geschichte rund um seine stellenweise arg dilletantischen Akteure zu stricken. Die Show beginnt sofort, die Kandidaten werden kurz von der Moderatorin vorgestellt und dann geht es auch schon los. Als Kulisse hält eine Paintball-Anlage her, dunkle Kellerräume genauso. Das Ambiente stimmt grundsätzlich, allerdings merkt man dem Film jederzeit sein äußerst knapp bemessenes Budget an.

Dafür holt Devereaux aber alles aus seinen vorhandenen Möglichkeiten heraus. Die Effekte sind zwar manchmal arg billig und die gefakten Morde schreien förmlich nach dem Begriff Trash. Doch ist Devereaux ein Filmliebhaber, was immer wieder in kleinen netten Einfällen zu sehen ist und er, wenn es darauf ankommt, auch nicht mit Blut geizt. Grandios sind die Werbeunterbrechungen, in denen der Killer bereits auf seinem Opfer liegt und nur darauf wartet, endlich zustoßen zu können. Natürlich erst, wenn die Werbung vorbei ist. Die Darsteller wurden höchstwahrscheinlich alle von der Straße weg gecastet, professionell ist hier niemand wirklich.

Der Running Gag, den weiblichen Kandidaten permanent das Oberteil aufzuschlitzen, sorgt für munteres Schenkelklopfen, das dauerhafte Kreischen und Weinen von Hauptdarstellerin Sarah Joslyn Crowder wiederum bleibt arg nervig. Doch kann diese wohl auch als einzige auf zumindest geringfügiges Schauspieltalent zurückgreifen. Wer auf trashig angehauchten Horror steht, der ist bei „Slashers“ an der richtigen Stelle. Gegruselt werden darf sich hier zwar nicht, doch miese Darsteller und eine im deutschen auf Werbeclip-Niveau lachhafte Synchronisation sowie drei mal etwas anderen Killern, wird dieses kleine Filmchen beinahe mehr zur Komödie als Horror-Film.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top