Skywalker – Liberty Island (2014, Redfield Records)

skywalker-liberty-islandParty-Hardcore aus Prag. Nicht unbedingt mit Pauken und Trompeten, dafür mit Anleihen bei Metal, Crossover und Punk. Das Intro ihres ersten Langspielers „Liberty Island“ bedient mit Unterstützung von Kenny Rough HipHop-Beats, ehe die Singleauskopplung „Island“ auf Metal-Hardcore mit Punk-Refrain setzt. Scheuklappen setzt das Gespann auch in der Folge keine auf. Nur stellt sich schnell die Frage, ob die eigensinnige Verkettung verschiedener (altbekannter) Versatzstücke dauerhaft funktioniert.

Denn bereits der finale Breakdown-Part von „Island“ wirkt gehörig ausgelutscht. Das folgende „Shere Khan“ bringt mit stimmlicher Unterstützung von CLOU-Frontmann Lukemo mehrstimmiges Geschrei und Hintergrundchöre zum Einsatz – und fährt zum Abschluss gar sonnengetränkte Pop-Punk-Geschütze auf. Rund die Hälfte der Songs ist kurz gehalten, irgendwo zwischen zwei und drei Minuten. Kurzweil ist also Trumpf bei SKYWALKER. Nur bleibt „Liberty Island“ ein Potpourri der Stile, das zwar locker durch die Gehörgänge schallt, echten Nachklang aber vermissen lässt.

Heraus stechen schlussendlich nicht die durch verschiedene Spielarten galoppierenden Nummern, sondern eher die geradlinigen (insbesondere das wuchtige „Decadence“). Dazwischen setzt es das elektronische Zwischenspiel „Pythons II“, das balladeske „Jelly School“ und das alternativ rockende „Theresa“. Auf „Liberty Island“ gibt es von allem etwas – aber eben nichts richtig. Die Scheibe ist zweifelsfrei individualistisch, dabei aber auch diffus und ohne konstante Handschrift. Fast wie ein Sampler. So erstrebenswert die künstlerische Freiheit letztlich auch sein mag, Welt- und Stiloffenheit ist einfach nicht alles.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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