Sky Fighters (F 2005)

sky-fighters„Top Gun“ (1985) machte den Fliegerfilm salonfähig und modellierte das ideologisch verquere Bildnis des draufgängerischen Piloten. Über die Jahre und Kopien – darunter „Air Borne“ (1990) und jüngst „Stealth“ (2005) – platzte der Lack ab, was blieb waren rasante Flugmanöver im Adrenalintaumel der Klischees. Die französische Produktion „Sky Fighters“, lose basierend auf Albert „Astrerix“ Uderzos Comicreihe „Tanguy et Laverdin“, greift das Image der tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten wohlwollend auf und präsentiert eine rasante wie ebenso hohle Achterbahnfahrt mit großartigen Actionsequenzen.

Während eines Demonstrationsfluges verschwindet eine Mirage 2000. Die Luftwaffenpiloten Marchelli (Benoit Magimel, „Die purpurnen Flüsse 2“) und Vallois (Clovis Cornillac, „Mathilde“) werden mit der Verfolgung betraut und geraten in einen Luftkampf, bei dem Marchelli die Mirage abschießt, um das Leben seines Freundes zu retten. Doch ist diese Begebenheit nur der Auftakt einer undurchsichtigen Ereigniskette, in deren Zentrum Ränkespiele internationaler Geheimdienste, Waffenschiebereien und terroristische Aktivitäten stehen.

Die verschiedenen Handlungsstränge und Entwicklungen würden locker als Ausgangsposition für drei Filme genügen. Regisseur Gérard Pirés („Taxi“, „Riders“) reiht ohne Rücksicht auf einen roten Faden Machoklischees, Polit-Verschwörungen und erstaunliche Flugaufnahmen aneinander. Herzstück des episodisch verknüpften Spektakels sind die Kameraflüge in luftiger Höhe, die auf den Einsatz von Computer- oder Modelltricks komplett verzichten und den Zuschauer ein ums andere Mal in Staunen versetzen.

So himmlisch die Fliegeraction, so irdisch der Handlungsrahmen. Marchelli und Vallois treten gegen ihre weiblichen US-Pendants (darunter Alice Taglioni, „Pakt der Druiden“) in Schauflügen an oder starten im Namen der Regierungen ein Wettrennen zur Sicherung eines Zuliefervertrags von Fluggerät an Australien. Daneben wirtschaftet der undurchsichtige Sonderermittler Bertrand (Phillipe Torreton, „Body Snatch“) in die eigene Tasche, während Kollegin Coste (Géraldine Pailhas, „5 x 2“) auf dessen Fährte im Bett von Marchelli zwischenlandet. Im Zuge des fliegerischen Wettstreits geraten die Piloten in die Fänge von Terroristen, die mit den erbeuteten Maschinen ein Attentat auf Paris planen.

„Sky Fighters“ ist das flächendeckende Bombardement inhaltlicher Überambition. Atemlos hastet der Film von einem Komplott ins nächste, lässt die Piloten einstecken und austeilen. Die Geschichte mit ihren konstruierten Finten und stereotypen Figuren ist dabei arg unglaubwürdig. Gérard Pirés begnügt sich mit einer Hollywood-gemäßen Umsetzung und gibt der Form den Vorzug vor dem Inhalt. Das Resultat ist gut inszeniert und angemessen unterhaltend, jedoch so stumpf und sinnentleert wie seine amerikanischen Vorbilder.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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