Skinwalkers (USA 2006)

skinwalkersFilme mit einleitenden Texttafeln sind meist großer Mist. Entweder fehlen ihnen die Mittel, den in Worten breit gewalzten Vorlauf angemessen in Szene zu setzen, oder es mangelt ihnen an inhaltlicher Qualität. Beim drögen Werwolf-Clinch „Skinwalkers“ kommen beide Aspekte zum Tragen. Der sichtlich auf Kurzweil gestutzte Stoff wirkt wie das Finale einer wesentlich längeren Geschichte. „Jason X“-Regisseur James Isaac hetzt durch diese eilig abgespulte Klimax, kaum in der Lage, den Zuschauer an das Geschehen zu fesseln. Übrig bleibt Fantasy-Fast Food auf den Spuren von „Underworld“, das neben eigenen Ideen vor allem Stimmung vermissen lässt.

Statt Vampire und Werwölfe bekriegen sich hier nur die haarigen Heuler. Ihr Ursprung geht auf einen indianischen Fluch zurück, der zur Verwandlung bei Vollmond und erhöhtem Blutdurst führt. Die überschaubare Zahl der Kreaturen spaltet sich in zwei Lager. Die einen, befehligt von Varek (Jason Behr, „The Grudge“), empfinden die Metamorphose als Segen und frönen der Menschenjagd, die von Jonas (Elias Koteas, „God‘s Army“) geführten anderen versuchen sie zu kontrollieren. Dabei helfen soll der junge Tim (Matthew Knight, „Im Dutzend billiger 2“), der den Bann als Auserwählter an seinem nahenden dreizehnten Geburtstag brechen soll.

Der blutarme Stilmix hat mit den ihm zugrunde liegenden Motiven des Horrorfilms nichts zu tun. Der Großteil des häufig in die Gefilde des Actiongenres driftenden Plots spielt bei hellem Tageslicht, während Schusswaffen gewetzte Klauen und spitze Zähne ersetzen. Entsprechend dürftig fällt der atmosphärische Grundanstrich aus, wenn Jonas und seine Mitstreiter den Knaben gegen Vareks Angriffe verteidigen. Zuerst aber muss dessen Mutter Rachel (Rhona Mitra, „The Number 23“) vom Wahrheitsgehalt der unglaublichen Geschichte überzeugt werden. Verfolgt von den bösen Artgenossen – darunter Natassia Malthe („Bloodsuckers“) und B-Gardist Kim Coates („Silent Hill“) – wagen sie die Flucht ins Ungewisse.

Glanzpunkte sucht man in „Skinwalkers“ vergebens. Egal ob Regie, Schauspieler oder Tricks, das unbefriedigende Mittelmaß wird zu keiner Zeit überschritten. Dabei fänden sich in Reihen der drei Autoren doch zumindest Namen, die besseres erwarten lassen könnten. James DeMonaco beispielsweise, der mit seinem Skript zum Thriller „Verhandlungssache“ bewies, das er hochwertigeres zu Papier bringen kann. Weil neben ihm aber auch Isaac keinen Schimmer davon zu haben scheint, in welche Richtung die sprichwörtliche Spannungsschraube angezogen werden muss, versumpft sein dritter Spielfilm in der Belanglosigkeit des eigenen Selbst. Für Horror-Freunde somit eine blanke Enttäuschung.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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