Skeleton Man (USA 2004)

skeleton-manEs war einmal ein Film, der brüstete sich bereits auf dem Cover mit seiner Affinität zu den Werken Ed Woods („Plan 9 From Outer Space“). Mit Sorgfalt wurde das Wort „Trash“ in den Kontext gebettet und peinlichst genau darauf geachtet, dass man diesen Streifen unmöglich ernst nehmen konnte. Die Namen der Darsteller, mitunter wohlklingende Namen, wurden sorgfältig durchgestrichen, damit Selbstironie schon im Vorfeld Einzug hielt. Nur zu häufig erwiesen sich derlei usurpatorische Versuche, im Glanze kalkulierten Filmmülls erstrahlen zu wollen, als plumpe Entschuldigung für handwerkliches Unvermögen. Sollte Johnny Martins „Skeleton Man“ da eine Ausnahme sein?

Die Story ist schnell erzählt: Bei Ausgrabungen befreien Archäologen den verfluchten Geist des Indianers Cotton Mouth Joe (Dominique Vandenberg, „Barb Wire“). Mit der unheiligen Konsequenz, dass in den umliegenden Wäldern künftig jeder um sein Leben fürchten muss. Als eine Spezialeinheit der Armee bei einer Trainingsmission spurlos verschwindet, werden Captain Leary (Michael Rooker, „Cliffhanger“) und sein Team mit der Aufklärung der Vorfälle betraut. Alsbald stehen die schwer bewaffneten Elitekämpfer einem scheinbar übermächtigen Feind gegenüber – dem berittenen untoten Ureinwohner.

„Skeleton Man“ ist das Regiedebüt des Stuntspezialisten („Matrix Reloaded“) und Gelegenheitsakteur („Dead & Breakfast“) Johnny Martin. Produziert wurde die billige Schauermär von der Filmschmiede Nu Image, was zumindest das erhöhte Aufkommen abgehalfterter B-Sternchen erklärt. Neben Michael Rooker begeben sich Casper Van Dien („Starship Troopers“), Jerry Trimble („Kick & Fury“), Nils Allen Stewart („The Scorpion King“) und Sarah Ann Schultz („Den of Lions“) in die Niederungen der Schauspielkunst. Dabei kommt die absichtliche Verulkung des Films durch den Verleiher einem finalen Rettungsschuss Richtung abseitigem Publikum gleich.

Mit Knochenmaske und schwarzem Cape meuchelt sich der „Skeleton Man“ durch wenig vergnüglichen, weil nur bedingt kurzweiligen Horror-Trash. Die Regie ist solide, die Bildmontage schlecht. Einzig die in Zeitlupe durch die Luft geschleuderten Stuntmen zeugen von Johnny Martins Qualitäten. Er hätte diesem Metier treu bleiben sollen. Dem Slasher-Genre entsprechend geizt der Film nicht mit Blut und Gewalt, beschränkt sich allerdings auf den ermüdenden Einsatz von Speer und Bogen. Blöd ist die Mischung aus „Predator“ und „Sleepy Hollow“ durch und durch – nur eben meist nicht auf die von Verleiher Kinowelt angepriesene Art.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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