Shrooms – Im Rausch des Todes (IRL/GB/DK 2007)

shroomsSex und Drogen. Beides führt seit Jahrzehnten im Horror-Genre zwangsläufig zum Tod. In der irischen Horror-Mär „Shrooms“ geht das Szenario sogar noch einen Schritt weiter, denn gleich alle Protagonisten geben sich bewusstseinserweiterten Pilzen hin. Das Ende dürfte demnach bekannt sein. Im Ergebnis ist „Shrooms“ allerdings ein erstaunlich gut gemachter Genre-Beitrag mit Backwood-Flair, bei dem lediglich der übernatürliche Aspekt negativ aufstößt.

Die Reise nach Irland soll für die fünf amerikanischen Studenten zu einem wahren Urlaub fern der Zivilisation werden. Tara (Lindsey Haun) trifft erstmals ihre Urlaubsbekanntschaft Jake (Jack Huston) wieder, der die Gruppe in ein abgelegenes Waldgebiet führt. Dort angekommen, wird zur besten Pilzsaison all das eingesammelt, was irgendwie nach Trip riecht. Die ersten Experimente jedoch geraten außer Kontrolle, vor allem Tara hat nach dem Genuss eines Pilzes Wahnvorstellungen und ist plötzlich in der Lage, zukünftige Ereignisse sehen zu können. Darin kommen ihre Mitstreiter ums Leben und tatsächlich verschwinden nach und nach ihre Freunde.

Die Klischees sind erst einmal deutlich. Drogen und Sex, eine bunt gemischte Truppe junger Frauen und Männer abseits der Zivilisation, die infolge des typischen 10-kleine-Negerlein-Prinzips nach und nach verschwinden. Einen etwas übernatürlichen Touch erhält der Film zudem durch seine Hauptfigur Tara, die schnell von Zukunftsvisionen geplagt wird. Gerade letzteres hätte der Film nicht nötig gehabt. Die Visionen wirken nicht nur an den Haaren herbeigezogen, es gibt im Grunde auch gar keinen Anlass dafür. Derlei Ungereimtheiten gibt es zwar einige, auch das Tun und Lassen der Figuren sorgt genreüblich für Kopfschütteln und ungläubiges Staunen. All die offensichtlichen Mängel werden jedoch durch eine ansprechende Inszenierung und einen soliden Spannungsbogen in Schach gehalten.

Die meisten Punkte fährt „Shrooms“ auf inszenatorischer Ebene ein. Der Film überzeugt mit der kalten und düsteren Atmosphäre der unendlich erscheinenden irischen Wälder. Die Farben des Films beließ Regisseur Paddy Breathnach absichtlich blass, was diesen Effekt noch mal verstärkt. Auf größere Überraschungen muss der Zuschauer dennoch verzichten, mit ein wenig Übung kommt man eigentlich schnell auf des Rätsels Lösung. Als möglicher Nabel der Gewalt kommen aber mehrere Optionen in Frage, da der Film doch geschickt die eine oder andere Fährte legt. Der Gewaltanteil hingegen hält sich in Grenzen, dafür gibt es aber einige gelungene Schockeffekte. „Blair Witch Project“ trifft auf typischen Backwood-Horror, hier mal wieder in einer durchaus gelungeneren Variante, bei der Traum und Realität verschwimmen.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top