Shrek der Dritte (USA 2007)

shrek-der-dritteBei derartigen Erfolgen, wie ihn die ersten beiden „Shrek“-Filme vorweisen konnten, die zusammen über eine Milliarde US-Dollar einspielten, bleibt ein dritter Teil in Hollywood nicht aus. Ein bekanntes Konzept wird da bis aufs Äußerste ausgereizt. Das sollte beim grünen Oger ja auch eigentlich reibungslos funktionieren, doch geht das erfolgreiche Konzept hier erstmals nicht auf. „Shrek der Dritte“ mangelt es schlichtweg an guten Ideen.

Das Märchenland Far Far Away ist in Trauer. Der König wird sterben. Offizielle Thronfolger sind Shrek (mit der Stimme von Mike Myers) und seine Fiona (Cameron Diaz), doch dieser ist alles andere als begeistert, als ihm dies am Sterbebett des Königs nahegelegt wird. Es gibt jedoch noch einen weiteren Kandidaten, den Prinzen Artus (Justin Timberlake). Shrek macht sich mit seinen Weggefährten Esel (Eddie Murphy) und dem gestiefelten Kater (Antonio Banderas) sogleich auf eine lange Reise, um Artus zu finden.

Unterdessen schmiedet der abtrünnige Prinz Charming (Rupert Everett) einen Plan, um den Thron zu besteigen. Unter tatkräftiger Mithilfe einiger geächteter Märchenfiguren (u.a. Captain Hook, Rumpelstilzchen) gelingt ihm tatsächlich der große Coup. Doch dies ist ihm nicht genug, denn Charming hat mit Shrek noch eine Rechnung zu begleichen. Dieser muss in der Zwischenzeit Artus (Artie) davon überzeugen, wie toll es ist, König zu sein.

Mit dem ersten Teil der „Shrek“-Reihe konnte Dreamworks den Animationsfilm auf eine neue Stufe heben, der zweite Streich konnte das Gag-Feuerwerk sogar noch um einiges überbieten. Jede einzelne Figur hatte ihren Charme und ihren eigenen Witz. Der Hauptprotagonist war dabei nicht einmal die witzigste Figur im bunten Märchenland. Die Chancen eines dritten Teils waren – vor allem aus kommerzieller Hinsicht – also mehr als gegeben. Doch leider fiel den Machern im Vergleich zu den Vorgängern nicht viel Neues ein.

Die vielen bekannten Figuren sind allesamt wieder mit an Bord, doch gerade die zwei stärksten Figuren (Esel & gestiefelter Kater) bleiben verhältnismäßig schwach. Keine Frage, für den einen oder anderen Lacher sind beide immer noch gut, dennoch ist die Dichte an wirklich guten Gags geringer, jedoch nicht nur bei ihnen. Es setzt zwar auch weiterhin Sticheleien Richtung Disney, doch „Shrek der Dritte“ bleibt zu sehr hinter seinen Möglichkeiten und gibt sich – gerade zum Ende hin – äußerst zahm und unnötig bieder. Von der Bissigkeit der Vorgänger ist dort nicht mehr viel zu spüren. Vor allem die Wandlung des griesgrämigen Titelhelden zum liebevollen wie verständnisvollen Familienvater hätte man nicht derart konsequent umsetzen müssen. Ein paar Ecken und Kanten mehr im Märchenland hätten mancherorts nicht geschadet.

Unterm Strich ist „Shrek der Dritte“ eine etwas enttäuschende Fortsetzung, die die hohen Erwartungen nach dem äußerst starken zweiten Teil nicht erfüllen kann. Natürlich kann man abermals mit den Figuren lachen, doch sind die wirklich guten Gags einfach in geringerem Maße vorhanden und auch bei der Entwicklung der einen oder anderen Figur müssen Abstriche gemacht werden. Bleibt zu hoffen, dass Dreamworks sich für die noch geplanten weiteren zwei Teile der Serie wieder auf alte Stärken beruft. So ist’s leider nur gehobener Durchschnitt.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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