Showdown in Little Tokyo (USA 1991)

showdowninlittletokyoAls Schauspieler ist der promovierte Kraftbolzen Dolph Lundgren in etwa so wandlungsfähig wie ein IKEA-Regal. Trotzdem brachte es der hünenhafte Schwede zu Weltruhm. Nachdem er seiner Karriere mit „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ einen ordentlichen Schub verpasst hatte, führte der Weg über einige Kinofilme – darunter Roland Emmerichs Hollywooddebüt „Universal Soldier“ – stetig gen Videoproduktionen. Einen seiner bekanntesten, nicht zuletzt besten Auftritte absolvierte er im (verhältnismäßig) aufwändigen Actionkracher „Showdown in Little Tokyo“, den Genrespezialist Mark L. Lester („Phantom Kommando“, „Extreme Justice“) in angenehm kurzweiligen 76 Minuten abhandelt.

Der Plot ist die übliche Grobskizzierung eines Buddy-Movies, einmal mehr angesiedelt im Cop-Milieu. Als ungleiche Partner werden der grobschlächtige „Dirty Harry“-Klon Kenner (Lundgren) und sein nicht minder schlagkräftiger Counterpart Murata (Bruce Lee-Spross Brandon, „The Crow“) ins Gefecht gegen die japanische Mafia geschickt. Deren Anführer (Cary-Hiroyuki Tagawa, „The Art of War“), überdies der Mörder von Kenners Eltern, behauptet seine Machtposition durch rigide Gewaltausübung, was das schlagkräftige Duo in zerstörungswütigen Attacken zu unterbinden versucht.

Nachdem sich die Helden zusammengerauft haben, beginnt auch schon das muntere Massensterben. Regisseur Lester benötigt keine großspurigen Aufhänger um es zünftig krachen zu lassen, sondern nur die agilen Sprechpuppen Lundgren und Lee sowie eine Schar etwaiger Gegner. Die werden dann wahlweise (und je nach ihrem Stellenwert) mit Waffengewalt oder Martial-Arts-Einlagen zur Strecke gebracht. Die standesgemäße Idiotie stört da nicht weiter, weil die comichaft überspitzte Inszenierung flott von der Hand geht und keine Gelegenheit auslässt, um den Schurken gehörig die Fressen zu polieren.

Als femininer Hingucker fungiert Tia Carrere („Relic Hunter“), die sich erst aus Verbrechergewalt befreien lässt, bevor sie ihre Kurven zu Filmpartner Dolph in die Wanne bugsiert. Der dämlichste Satz des Streifens gehört denn auch ihr, wenn sie nach vollzogenem Beischlaf flötet: „Ich habe gehört, wie du gekommen bist.“ Der stark asiatisch gefärbte Tenor und die zum Teil recht harsche, wenn auch durch ironische Einzeiler entzerrte Gewalt machen den Streifen sehenswert. Zum Klassiker des Fachs reicht es für „Showdown in Little Tokyo“ kaum. Muss es aber auch nicht. Der Unterhaltungswert stimmt, die Frequentierung ansprechend gestalteter Action ebenso. Der Rest ist demnach schlichtweg egal.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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