Mit „Join the Battle“ veröffentlicht die in Hannover beheimatete Formation SHORTCUT via PCS Records ihre Debüt-EP. Auf der fröhnt die Band über die länge von neun musikalischen Querschlägern, das vom instrumentalen „Platoon“-Soundtrack untermalte Intro eingeschlossen, rüden Klängen der alten Schule. SHORTCUT suhlen sich zwischen den frühen BIOHAZARD, und RYKER’S recht brauchbar in den schmutzigen Gefilden des Hardcores und greifen von hymnischen Refrains über stilgerecht rauhen Gesang bis hin zu temporeichen Zweiminütern zahlreiche gefällige Attribute dankbar auf. Dabei sind die durchweg bemüht, die eigene Note nicht aus den Augen zu verlieren.
Dieser Schritt gelingt auf den ersten Blick ganz ordentlich, auch wenn es SHORTCUT nur bedingt möglich erscheint, aus dem gewaltigen Schatten ihrer Vorbilder herauzutreten. Soundtechnisch ausgereift, fallen die politischen Inhalte des Quartetts jedoch beizeiten arg plump über den Hörer einher und rücken den Erstling in ein dezent fahles Licht. Dazu trägt auch die aufgesetzte Attitüde bei, die im schlichten Einband gar mit geflügelten Phrasen der Marke „Mess with the best – die like the rest“ aufwartet. Doch abgesehen von inhaltlichen Schwächen ist „Join the Battle“ ein überwiegend überzeugendes Debüt, das mit Liedgut der Kategorie „Learned From the Past“, „Angelfire“ oder „Close to Death“ obendrein Songs aufweist, die zumindest auch nach einigen Hörgängen nicht unverzüglich wieder in Vergessenheit geraten wollen. Mit diesem Standbein sollte es der Band nicht sonderlich schwer fallen, ihren verdienten Anklang zu finden.
Wertung: (6 / 10)