Der musikalische Rückgriff der SHOOK ONES versetzt müde Geister in Wallung. Ihr Album „Facetious Folly Feat“ ist mal melodisch und immer rotzig. Eben so, wie Hardcore-Punk in den Neunzigern gern und oft praktiziert wurde. Da werden Erinnerungen an DILLINGER FOUR und KID DYNAMITE wach. Die Liste der Referenzkapellen ist so lang wie die Platte kurz. Gerade 23 Minuten überdauern die 11 Songs. Trotz oder gerade aufgrund dieses schnörkellosen Regresses wächst die Band aus Seattle zum Geheimtipp.
Ungeachtet der Ähnlichkeit ihres Wesens zu etwaiger Artverwandtschaft begeistern die SHOOK ONES durch partielle Hymnenhaftigkeit, wohl platzierte Hintergrundchoräle und die sympathische Schräglage des Gesangs. Die Produktion verweigert sich in aller Konsequenz übertriebenem Glanz und besticht durch rauen Sound, der die stimmungsvolle Instrumentierung zu keiner Zeit untergräbt. „Facetious Folly Feat“ ist eine Scheibe ohne jede Neuerung. Der Spaßgehalt ist dank unbändiger Energie und hohem Tempo trotzdem enorm. Ein echter Hammer!
Wertung: (8 / 10)