Shellycoat – Hours Left to Stay Awake (2011, DIY/Mothers Milk)

Den eigenen Stempel drücken SHELLYCOAT dem modernen Punk-Rock seit 2007 auf. Nach zwei EPs und personeller Umstrukturierung folgte vier Jahre später der Albumerstling „Hours Left to Stay Awake“. Auf dem präsentiert das Gespann aus Hamburg elf Songs, die offenkundig vom Genre-Sound US-amerikanischer Prägung beeinflusst sind. Dabei stand allerdings nicht unbedingt der klassische Melo-Core der Fat-Wreck-Ausrichtung Pate, sondern (auch) ein rockiger Unterbau mit Indie-Tendenz. Nicht umsonst bildet ein Cover des SAMIAM-Evergreens „Full On“ den gelungenen Schlusspunkt. Allerdings nicht bei der Vinyl-Variante, wo neben diesem auch die Neuauflage des Hardcore-beeinflussten Gründerzeit-Tracks „What’s Inside“ fehlt.

Ein auffälliges Merkmal ist bei SHELLYCOAT seit jeher die Länge der einzelnen Stücke. Bereits der munter nach vorn gehende Opener, „End This Haze“, kratzt – auch wegen des „Running Man“-Einspielers – an der Marke von fünf Minuten. Auf Eile pocht das Gespann selten, selbst wenn „Hours Left to Stay Awake“ immer in Bewegung bleibt. Und an Vehemenz und Lautstärke, wie etwa „Never Giving Up“ oder „Broken Chord“ belegen, besteht dabei auch kein Mangel. Mit „Hackpfüffel“ wird dazwischen auch mal rein instrumental aufgefahren, während bei „Leaving Home“ oder „Cold Sailor Grave“ rockigere Töne überwiegen – oder mit dem Einminüter „Every Single One of You“ sanftere Klänge angeschlagen werden. Damit bleibt die Scheibe auch in der von Sängerin Karen (seit der zweiten EP „Tales From the Swamp“ Stimmgeberin) geprägten Entwicklung eine lohnende Entdeckung mit einigen Höhepunkten und nicht zuletzt eigenem Stempel.

Via Bandcamp gibt’s die Scheibe zum Zahl-was-du-willst-Preis!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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