Sharkman (USA 2005)

sharkmanNach Jahren der Betätigung auf dem Sektor der B-Action erschließt Avi Lerners („Hard Attack – Tatort Knast“) Filmproduktionsfirma Nu Image das Genre des Monster-Horrors. Mit dem Ergebnis, dass neben dem „Mansquito“ (2005) auch der genetisch fehlgeleitete „Sharkman“ sein leidlich amüsantes Unwesen auf den Bildschirmen des Planeten treibt. Das Bedauerliche daran ist allerdings nicht die maßlose Beschränktheit des billigen Fernsehfilms, sondern die Abstinenz erheiternder Momente unfreiwilliger Komik. Bemerkenswert ist einzig die Souveränität und Ernsthaftigkeit des honoren Jeffrey Combs („Re-Animator“), der dem behämmerten Skript im Alleingang seine schönsten Szenen abzuringen versteht.

Combs mimt den Wissenschaftler Preston King, der für seine genetische Forschungsarbeit einst nur Hohn erntete. Doch jetzt hat das besessene Genie das Krebsleiden seines Sohnes besiegt – ihn im Gegenzug aber in eine schreckliche Hai-ähnliche Kreatur verwandelt. Mit deren Hilfe will sich King an einigen ehemaligen Spöttern – darunter William Forsythe („The Devil´s Rejects“) und Elise Muller („Vampire Lesbian Kickboxers“) – rächen, die er unter einem Vorwand auf sein unerschlossenes Eiland lockt. Überdies will er dem Filius die Fortpflanzung mit der ehemaligen Geliebten (Hunter Tylo, „Dark Colony“) ermöglichen. Doch denken die Todgeweihten nicht an die kampflose Fügung in ihr Schicksal.

„Sharkman“ mutet dem Zuschauer einiges zu. Das ewiglich simultane ´Mad Scientist meets Killerkreatur´-Schema wird überlagert von einem steten Ironievakuum und Computereffekten am unteren Ende der Qualitätskette. Zwischen „Die Insel des Dr. Moreau“ und „Deep Blue See“ kredenzt Regisseur Michael Oblowitz – der bereits mit den Steven Seagal-Vehikeln „Out for a Kill“ und „The Foreigner“ (beide 2003) minderes Format bewies – einen stupiden Hybrid aus Horror und Actionfilm. Konsequent bedient wird allerdings keines der beiden Genres. Statt dessen wird palavert und gerannt, während hier und da mal der gummierte Schädel des Fischmenschen aus der Botanik äugt.

Den Rest füllen Blut, zerrissene Leiber und der fleischige Körper des William Forsythe. Dass der eigentlich ein guter Schauspieler ist, verbirgt er hier mit beängstigender Konsequenz. So wird aus dem Charakter- schnell ein Quaderkopf, der in unsagbar schlechten Actionsequenzen darstellerisch aufgerieben wird. Die Inszenierung ist so karg wie das Budget, der Titel so banal wie der Film selbst. „Sharkman“ nötigt selbst hartnäckigen Rezipienten des Trash Sitzfleisch ab. Und Langatmigkeit ist für einen chronisch intelligenzlosen Streifen der Todesstoß. Da nutzt auch Jeffrey Combs beherzter Einsatz wenig.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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