Shakma (USA 1990)

shakmaIn der klassischen „Planet der Affen“-Saga war Roddy McDowell der Primat. „Shakma“, das Regiedebüt der „Dream Trap“-Macher Tom Logan und Hugh Parks, macht den Schauspieler auch ohne Maske zum Affen. Als Universitätsprofessor Sorenson experimentiert McDowell mit dem Aggressionspotential von Tieren. Das führt noch während der Anfangstitel zur unverblümten Kameraschau in einen offenen Schädel und des Gelehrten geweitete Äuglein. Das Versuchstier ist Pavian Shakma, dem nach anschließendem Ausraster die Todesspritze winkt. Weil Sorenson aber auf eine Obduktion besteht, wird der vermeintliche Kadaver nicht eingeäschert. Doch erweist sich der Pavian nicht nur als lebendig, sondern auch als fürchterlich nachtragend.

In der folgenden Nacht versammeln sich Dozent und Studenten zu einem computergestützten Rollenspiel in den verwaisten Räumlichkeiten der Universitätsklinik. Das ist für den weiteren Verlauf der Handlung nicht nur überflüssig, sondern auch arg in die Länge gezogen. Shakma macht dem Treiben jedoch bald ein Ende und übt mit rotem Po und gefletschten Zähnen grausame Rache. Über Leben und Tod entscheiden dabei Klischee und Willkür. Als festen Opponenten des rasenden Primaten fasst das Drehbuch letztlich nur Grinsebert Sam (Christopher Atkins, „Die blaue Lagune“) ins Auge. Aber auch dessen Blick wird mit steigender Opferzahl zunehmend glasiger.

Das kritische Potential der Geschichte weicht erst Langatmigkeit und gipfelt schließlich in einen nicht unspannenden Kampf um Fortbestand und Atmungsaktivität. Dabei erlebt der Film wiederholte Höhepunkte, wenn der echte Pavian wie entfesselt durch die Gänge tobt und verschlossene Türen anfällt. Die beeindruckende Dressur des heimlichen Hauptdarstellers bewahrt „Shakma“ zwar nicht vor der gesamtheitlichen Mittelmäßigkeit, sorgt aber zumindest für temporäres Aufblitzen von Atmosphäre und durchdringenden Schockmomenten. Dass die menschlichen Darsteller ebenso konturlos bleiben wie die Regie, mag da fast schon wieder irrelevant erscheinen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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