Shades Apart – Save It (1995, Revelation Records)

So richtig passten SHADES APART nicht in die zweite Welle des Punks. Das Trio aus New Jersey, 1988 gegründet, erregte erstmals mit dem dritten Album „Save It“ (auf dem Cover „Save It.“) nennenswertes Aufsehen. Die von den DESCENDENTS/ALL-Veteranen Bill Stevenson und Stephen Egerton produzierte Scheibe wird hauptsächlich an der gelungenen Coverversion des Gloria-Jones-Hits „Tainted Love“ gemessen.

Doch bietet das Revelation Records-Debüt der Band auch daneben einiges fürs Ohr. Nur eben nichts, was mit dem seinerzeit von GREEN DAY und Co. dominierten Genre-Sound vereinbar wäre. Der Einfluss von Stevenson und Egerton bleibt nicht allein durch die im Kern raue Produktion spürbar, sondern vorrangig durch deren eigenes musikalisches Wirken.

Als eine der Hauptinspirationsquellen für SHADES APART muss nämlich ALL angeführt werden, deren Mix aus Wucht, Melodie und Melancholie aber erst auf dem Folgewerk „Seeing Things“ zu voller Entfaltung kam. „Save It“ ist noch stärker von alternativ-rockigen Einflüssen geprägt, die in ihrer noisigen Ausprägung bisweilen an THERAPY? erinnern.

Mit dem Opener „Menace“, „Weight of Years“, „Secret Life“ oder „September Burns“ setzt es amtliche Kracher auf konstantem Niveau, die ihre volle Wirkung indes nicht unverzüglich, sondern erst nach einigen Durchläufen entfalten. Zur handfesten Granate wird die Platte damit kaum. Gerade für „reifere“ Genre-Wertschätzer sollte das jedoch ausreichenden Anreiz der (Wieder-)Entdeckung bieten.    

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

scroll to top