Sex and the City (USA 2008)

sex-and-the-city-der-filmDer Gang auf die große Leinwand ist für etablierte und vor allem erfolgreiche TV-Serien stets ein schwieriges Unterfangen. Nichts anderes gilt für „Sex and the City“, wohl DER Sendung für die Frau aus dem Hause HBO. Vier Jahre, nachdem die letzte Klappe fiel, treten Carrie Bradshaw, Samantha Jones, Charlotte York und Miranda Hobbes wieder ins Tageslicht. Ihren Charme mögen die vier Damen nicht verloren haben, dafür aber in mancher Hinsicht ihren Witz. Wobei dieser auch einfach auf der Gesamtlänge von fast zweieinhalb Stunden verwässern mag.

Alles scheint sich zum Guten gewendet zu haben. Carrie (Sarah Jessica Parker) lebt glücklich vereint mit Mr. Big (Chris Noth), beide beschließen gar die räumliche Trennung aufzugeben und vor den Traualtar zu treten. Dort jedoch wird Carrie von Big versetzt, Aufbauarbeit müssen da die drei besten Freundinnen verrichten. Ganz unproblematisch läuft es aber auch bei ihnen nicht zu. Miranda (Cynthia Nixon) hat gerade ihren Mann Steve (David Eigenberg) verlassen, nachdem dieser einen Seitensprung beichtete. Samantha (Kim Cattrall) lebt zwar seit fünf Jahren mit ihrem jüngeren Gespiel Smith (Jason Lewis) zusammen, doch ob sie wirklich glücklich ist, muss sie erst noch herausfinden. Einzig Charlotte (Kristin Davis) scheint ein glückliches Leben mit Mann und Adoptivkind zu führen. Doch am Ende will jede der Frauen ihr Glück gefunden haben.

Regisseur Michael Patrick King gilt als alter Hase der Serie, diese wiederum hat unzählige Fans auf der ganzen Welt. Der Erfolg des Films wird unstreitig sein, über das Gesamtergebnis darf man aber dennoch ein paar (kritische) Worte verlieren. Dass es schwierig werden würde, eine ansprechende Adaption für die große Leinwand zustande zu bringen, schien eigentlich klar, aber „Sex and the City“ wirkt, so muss man es einfach sagen, lediglich wie ein lauwarmer Aufguss der Serie. Deren Merkmale und Erfolgsgaranten rücken im Verlauf der viel zu langen 135 Minuten zu sehr in den Hintergrund. Sex gibt es nur ganz wenig, Tabus mag der Film nicht brechen, nicht einmal anzusprechen. Da hatte eine 20-minütige Folge mehr Biss. Dies mag zwar auch mit dem fortgeschrittenen Alter der Protagonistinnen zusammenhängen, doch wirklich viel mehr außer ein paar zwischenmenschlichen Problemen von der Stange hat der Film nicht zu bieten.

Dafür gibt es viel Mode und viel New York. Fast in jeder Szene, so scheint es, werden neue Kostüme und Kleider getragen. Um hübsch geht es dabei nicht, gerade Kim Cattrall („Big Trouble in Little China“) weiß davon ein Lied zu singen. Die (Beziehungs-)Probleme und der Umgang damit wirken hingegen real, hier hat der Streifen eindeutig sein größtes Identifikationspotenzial. Wobei Fans der Serie ihren Heldinnen wohl ohnehin aus der Hand fressen werden. Aber der Film streckt sich, gerade in der zweiten Hälfte. Einige Nebenplots sind aber wohl nötig gewesen, um allen Charakteren gerecht zu werden. Die neue Figur Louise hat da wohl noch den undankbarsten Part, denn eigentlich hätte man auf die leicht naive Assistentin von Sarah Jessica Parker („Familie Stone“) verzichten können.

„Sex and the City“ wirkt in seiner Filmversion knallbunt, aber nur leidlich unterhaltsam. Der Wortwitz und einige wesentlichen Elemente der Serie wurde auf ein Minimum reduziert, selbst Kim Cattrall muss sich und ihre Gelüste im Zaum halten. Verweise auf die Serie gibt es zwar einige, für mehr als einen nostalgischen Blick zurück reicht es aber letztlich nicht.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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