Zumindest die Besetzung der Direct-to-DVD Produktion „Set Up“ schürt gewisse Erwartungen. Ryan Phillippe mag zwar schon bessere Zeiten gesehen haben, könnte aber was Ausstrahlung und Talent anbelangt auch ruhig mal wieder öfter in größeren Filmen zu sehen sein. Dazu der nicht alternde und eigentlich stets überzeugende Bruce Willis. Insofern kann man auch getrost über den grausigen Curtis Jackson bzw. 50 Cent hinwegsehen, der mit Schauspielerei herzlich wenig zu tun hat. Dazu kommen ein paar gelungene Nebenrollen von Randy Couture („The Expendables“) oder James Remar (der Dad von „Dexter“).
Ganz so unterhaltsam ist die Gangster-Hatz dann aber leider nicht geworden, denn zu sehr heftet dem Film das Prädikat „mittelmäßig“ an. Allerdings hätte man aus dem Film gewiss etwas mehr machen können, wenn bspw. nicht Mike Gunther („Beatdown“) auf dem Regiestuhl Platz genommen hätte, sondern vielleicht Guy Ritchie oder Joe Carnahan. Vor allem hätten sie sich rund um die Hauptgeschichte ein wenig austoben dürfen, was hier leider etwas zu kurz kommt. Die drei Freunde Vincent (Ryan Phillipe), Sonny (Curtis Jackson) und Dave (Brett Granstaff) erbeuten bei einem Raub Diamanten im Wert mehrerer Millionen Dollar. Vincent will sich mit seinem Teil jedoch nicht zufrieden geben und erschießt Dave bzw. lässt Sonny (unwissentlich) schwer verletzt zurück. Dieser ist nun auf der Suche nach seinem alten Freund und muss dabei auf die Hilfe des Mafiabosses Biggs (Bruce Willis) setzen.
Letzterer hätte den Film gewiss noch etwas aufwerten können, denn wenn der alte Haudegen mal zu sehen ist, geht das Thermometer gleich nach oben. Willis unterhält auch in solch einem kleineren Film mit Witz und Charme. Leider darf er diesen nur recht selten zeigen. Auch der eher smarte Ryan Phillipe trägt den Film eher am Rande, denn die meiste Zeit wird dem unbeholfen agierenden Curtis Jackson gegönnt. Somit ist der Film quasi zum Scheitern verurteilt, denn Jackson hat weder Witz, Ausstrahlung noch Talent. Die Inszenierung passt sich diesem Standard leider zu häufig an. Die Geschichte ist bestimmt nicht neu, doch ein paar Wendungen zur richtigen Zeit lassen wenigstens hier keine größeren Hänger aufkommen.
Allerdings ist der Streifen recht spannungsarm inszeniert. Der Film plätschert meist vor sich und wird nur durch ein paar etwas gelungenere Szenen – wie bspw. das Verhör von Willis – aufgelockert. Doch insgesamt wirken die Sprüche arg unmotiviert und gekünstelt. Was „Set Up“ komplett abgeht ist ein gewisser Coolness-Faktor, den selbst mittelmäßige Filme von Guy Ritchie zumindest noch auf visueller Ebene haben. Verglichen damit wirkt „Set Up“ wie eine TV-Produktion der Öffentlicht-Rechtlichen. Man sollte also nicht zu viel erwarten.
Wertung: (5 / 10)