Set It Off – Duality (2014, Pure Noise Records)

set-it-off-dualityMit schlichtem Indie- oder Alternative-Rock geben sich SET IT OFF nicht zufrieden. Das Gespann aus Florida erregte mit dem 2012 vorgestellten Debütalbum „Cinematics“ Aufsehen und holt auch auf dem Nachfolger zum munteren Genre-Hopping aus. Vergleiche werden ihrem zweifelsfrei eigenwilligem Stil nur bedingt gerecht, die Zielgruppen von WE ARE IN THE IN CROWD und THE USED dürfen sich aber auch hier wohlbehütet fühlen.

Doch was bedeutet das für die zweite Scheibe „Duality“? Alles und nichts, denn die Rastlosigkeit des Anfangsdrittels, das einen Bogen von morbider Gruselatmosphäre (beim Opener „The Haunting“ und dem folgenden „N.M.E.“) bis zu fluffigem Pop-Rock spannt, wirkt doch ein wenig überfordernd. „Duality“ mutet an wie ein Kind unter Zuckerschock und stürmt unter ständigem Bewegungsdrang und mit rudernden Armen vorwärts. Eine klarere Struktur kehrt erst mit „Why Worry“ ein, das zwischen Boyband-Attitüde und Wohlfühl-Refrain auf kalkuliertes Hitpotenzial pocht.

Natürlich wäre es ein leichtes, die Platte schlechtzureden. Denn nicht allein wandelt sich dieser Stilwechsel zum roten Faden, mit seinen elektronischen Farbtupfern und dem allgegenwärtigen Weichspüler erscheint die Platte auch immens blankgeputzt. Die Anlehnung an BACKSTREET BOYS oder Justin Timberlake muss man nicht mögen, in Verbindung mit moderner Pop-Punk-Prägung (etwa bei „Tomorrow“) folgt das aber immerhin respektablem Eigensinn. Für jedermann (vor allem nicht jenseits der Pubertät) ist das trotzdem nicht geeignet.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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