Schwerter des Königs – Dungeon Siege (USA/CDN/D 2007)

schwerter-des-koenigsDas Prinzip ist das ewig gleiche: Man nehme ein populäres Videospiel, fertige aus dessen Grundgerüst ein Drehbuch, trommele eine ganze Heerschar verfügbarer Schauspieler der A- bis C-Kategorie zusammen und reihe, sofern man denn Uwe Boll heißt, einen grobschlächtigen Trashfilm an den nächsten. Der wesentliche Unterschied bei dessen Fantasy-Mär „Schwerter des Königs“ ist, dass dem fehlgeleiteten Visionär stolze 60 Millionen Dollar als Budget zur Verfügung standen. Aber wo sind sie geblieben?

In die verwaschene Optik ist das Geld jedenfalls nicht geflossen. Das am Rechner entstandene Fabelreich bietet zwar seine Schauwerte, übernimmt diese aber – wie eigentlich das gesamte Skript – aus der „Herr der Ringe“-Trilogie. Gut geklaut ist immer noch besser als schlecht erfunden, die Dreistigkeit, mit der hier jedoch ganze Einstellungen kopiert werden, provoziert manch ungläubiges Kopfschütteln. Gewohntermaßen ist bei Boll vieles schlecht. Sein Epos auf Sparflamme ist bei allen Schwächen dennoch sein bislang bester Film. Manche Szenen lassen gar echte Atmosphäre aufkommen. Bei unübersichtlichen Schlachtszenen und hohle Phrasen dreschenden Dialogen richtet das aber auch nichts mehr aus.

Die lose Adaption des Pixelklassikers „Dungeon Siege“ folgt Rübenbauer Farmer (Jason Statham, „Crank“) in den Kampf gegen Schwarzmagier Gallian (Ray Liotta, „Narc“). Der hat sich mit Usurpator Fallow (Matthew Lillard, „Scream“) verbündet und die Krugs entfesselt, ein barbarisches Kriegervolk von grotesker Abscheulichkeit. Mit dessen Hilfe will das Bündnis des Bösen das friedliche Königreich Ehb unterjochen und den amtierenden Herrscher Konreid (Burt Reynolds, „Striptease“) stürzen. Weil sie auf dem Weg dorthin aber Farmers Sohn töten und seine Frau entführen, gibt er den Schurken mit Freund Norrick (Ron Perlman, „Hellboy“) und Zauberer Merick (John Rhys-Davies, „ Der Herr der Ringe“) Saures.

Der populäre Cast meistert die Bürde des leidlich fesselnden Spektakels mit konstanter Lethargie. Davon ausgenommen bleibt Matthew Lillard, für den die Begrifflichkeit des Overacting neu definiert werden muss. Kampfsau Jason Statham hingegen benötigt für seine Routinedarbietung nur einen Gesichtsausdruck, während sich Leelee Sobieski („Wicker Man“) als Heroine darauf beschränkt, hübsch auszusehen. Uwe Boll deutet an, wie echtes Kino unter seiner Direktion aussehen könnte, stolpert aber über zahnlose Action und eine allzu schablonierte Dramaturgie. Ein zähes Vergnügen, wobei für die Kinoauswertung gottlob eine halbe Stunde herausgekürzt wurde.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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