Schlacht um Finnland (FIN 2007)

schlacht-um-finnlandNach „Beyond the Front Line“ (2004) erscheint nun mit „Schlacht um Finnland“ (2007) bereits der zweite finnische Kriegsfilm binnen weniger Wochen. Verwunderlich ist das insofern, da beide Filme schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und im Grunde ein ähnliches Thema behandeln. Nämlich die russische Großoffensive im Jahr 1944 und den Kampf der Finnen gegen die gegnerische Übermacht. Beide Filme wurden übrigens von Ake Lindman inszeniert und basieren jeweils auf wahren Begebenheiten oder Fronttagebüchern.

Wie schon in „Beyond the Front Line“ verzichtet Lindman auch im „Nachfolger“ auf pompös inszenierte Schlachtgemälde und Hurra-Patriotismus. Seine beiden Kriegsfilme wirken wie ein Antikörper auf das zum Teil heroische Treiben der Traumfabrik. In matten Farben erzählt Lindman vom fast ausweglosen Kampf tapferer, aber genauso ängstlicher Soldaten inmitten der finnischen Wälder. Der Schwerpunkt liegt wieder auf den Geschehnissen als solches und nicht auf einer Person. Natürlich stehen manche Figuren etwas mehr im Vordergrund, aber es findet keine Stilisierung statt. Vielmehr lässt Lindman den Zuschauer am alltäglichen Wahnsinn des Krieges am Beispiel vieler Soldaten teilhaben, was manchmal etwas nüchtern und kühl wirkt. Doch genau dies will der Film, der dem Zuschauer keine übergroßen Helden präsentieren möchte.

Abermals wahrt der Filmemacher einen dokumentarischen Stil. Zwischendurch streut er Original-Filmmaterial von damals ein und auch die blasse Farbgebung hebt sich deutlich von vielen gängigen Kriegsfilmen ab. Die Schlachten selbst mögen nicht die Kraft und Wucht von Hollywood-Kriegsfilmen entfachen. An die Intensität eines „Der Soldat James Ryan“ – zumindest was die Kampfszenen anbelangt – kommt „Schlacht um Finnland“ sicherlich nicht heran. Aber man fühlt mit den Soldaten mit und kann ihren unerschütterlichen Mut nur bewundern. Wer auf Pomp und große Explosionen steht, ist hier gewiss beim falschen Film gelandet. Wer es ruhiger und menschlicher mag, ohne dass die Schrecken des Krieges verharmlost werden, der dürfte sich auch bei dieser finnischen Produktion sehr gut aufgehoben fühlen.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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