Scheisse Minnelli – The Fight Against Reality (2011, Destiny Records/Broken Silence)

Wenn es um einen kernigen Ausdruck geht, sind SCHEISSE MINNELLI erst einmal weit vorn dabei. Hart, rau, aber durch die Bank sympathisch und ehrlich kann man die vierköpfige Band getrost als Gegenpol zu all den hippen Fashion-Bands betrachten. Die Devise des Vorgängers „The Crime Has Come“ lautete noch „Fast as Fuck“, was man gleich auch auf den nun via Destiny erscheinenden neuen Longplayer „The Fight Against Reality“ beziehen kann. Neben der Musik glänzt das Album aber auch mit einer entsprechenden Verpackung. Denn diese besteht aus einem etwa 200 Seiten umfassenden kleinen Buch, welches sich rund um das Leben des in den USA geborenen und hier seit vielen Jahren lebenden Sängers Samuel El Action dreht. Hier geht es um Erlebtes, Gelebtes und Verlebtes. „Fast as Fuck“ eben.

Musikalisch gibt sich die Band dagegen etwas zurückhaltender. Zumindest in Punkto Länge. Die 16 Songs dauern im Schnitt keine zwei Minuten. In denen verzichten die Musiker weitgehend auf hymnische Melodien und präsentiert old-schooligen Hardcore-Punk der Marke BLACK FLAG oder DEAD KENNEDYS. Bei manch kleinem Frickelpart mag eine Band wie ALL ins Gedächtnis geraten und auch Mike Muir und seine SUICIDAL TENDENCIES schielen mit einem Auge mal zur Türe herein. Große Spielereien werden hier aber eher nicht zelebriert, der Hörer wird prompt und schnörkellos bedient. Manchen mag das vielleicht etwas wenig sein, doch die Band trifft ziemlich genau den Punkt von dem, was man früher einmal abgefeiert hat und das heute leider häufig etwas zu kurz kommt. Eine musikalische Abrissbirne par Excellence, da muss man einfach steil gehen.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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