Das Fantasy Filmfest bietet alljährlich Kinogenuss aus aller Herren Länder. Dabei kommt eine besondere Rolle dem asiatischen Film zugute. In diesem Jahr war unter anderem der thailändische Splatter-Streifen „Scared – Endstation Blutbad“ von Pakphum Wonjinda im erlesenen Kreise des Filmfestes zu bewundern. Dass sich derartige thailändische Beiträge nicht sonderlich von Filmen der Traumfabrik abheben, dürfte bekannt sein, dafür allerdings ist der Blutzoll im Vergleich zu ähnlichen Hollywood-Filmen um einiges höher. Dies macht ihn dann letztlich – trotz einer stellenweise dilettantischen Inszenierung – amüsanter als manch vermeintlichen Blockbuster.
Der Ausflug einer Schulklasse in ein abgelegenes Dschungelgebiet endet jäh, als ihr Bus auf einer klapprigen Holzbrücke abstürzt. Der verbliebene Rest der Jugendlichen findet kurzfristig Unterschlupf in einem verlassenen Dorf, um sich fortan in zwei Gruppen durch die Wildnis zu schlagen. Auf dem beschwerlichen Weg beginnt alsbald das große Sterben, bei dem man nicht genau weiß, wer oder was hinter der Schulklasse her ist.
Man sollte „Scared – Endstation Blutbad“ nicht zu ernst nehmen. Leider tut dies manchmal der Film selbst. Gerade das Ende, bei dem Regisseur Pakphum Wonjinda ein wenig Medienkritik im „Battle Royale“-Stil aus dem Hut zaubert, wirkt arg fehl am Platze. Dabei macht er bis dahin ziemlich viel richtig, wenngleich er sich nicht für eine klare Linie entscheiden kann, wohin der Film denn nun gehen mag. Psycho-Horror oder doch Splatter in „Braindead“-Manier? Nach behäbigem Beginn fängt das große Sterben inmitten der thailändischen Pampa an und hört zum Vergnügen des Betrachters auch erst einmal nicht auf. Fast im Minutentakt fallen die holprigen Darsteller und Darstellerinnen ihren Widersachern zum Opfer, mal offenkundig durch Menschenhand, dann aber auch scheinen höhere Mächte am Werke zu sein.
Zu viele Gedanken braucht man sich jedoch nicht zu machen, denn Wonjinda bemüht sich nicht sonderlich originell um falsche Fährten. Legt man diese dramaturgischen Mängel beiseite, kann man sich am Wesentlichen erfreuen, nämlich an den zahlreichen Tötungssequenzen. „Scared – Endstation Blutbad“ zitiert unverblümt aus bekannten Slasher-Filmen, was dem Spaß an der Sache allerdings keinen Abbruch tut. So billig die Produktion des Films auch manchmal wirkt, bei den Kills hat man definitiv nicht gespart. Innovatives Sterben gibt es zwar nicht, doch dafür literweise Kunstblut, von Pfählen durchlöcherte Körper und Köpfe oder aber in einer Telefonzelle vergaste Teenager. Der Film ist – gelinde gesagt – manchmal blöd und einfältig in seiner Inszenierung, denn für eine klare Linie entscheidet sich Wonijinda leider nicht. Dafür aber weiß er mit vielen Splatter-Einlagen zu unterhalten. Wer etwas anderes sucht, ist hier einfach falsch aufgehoben.
Wertung: (5 / 10)