Safety Not Guaranteed (USA 2012)

safetynotguaranteedDas amerikanische Independent-Kino ist immer wieder für sympathische Kleinodien gut, die spleenige Figuren auf melancholischem Terrain präsentieren und abseits der oft erzwungenen Witzigkeit des Mainstreams wortreich gegen beständige Konventionen gerichtet sind. Ein solches ist auch Colin Trevorrows „Safety Not Guaranteed“, das Außenseiter-Romanze mit Science-Fiction vermischt und ohne große Töne oder übertrieben absurde Gesten dazu einlädt, im Gedächtnis zu verweilen. Und das, wie sollte es anders sein, insbesondere aufgrund der wunderbaren Darsteller.

In der (männlichen) Hauptrolle glänzt Mark Duplass, der nicht nur zum Ensemble der Kult-Comedy „The League“ zählt, sondern sich mit Bruder Jay auch als Filmemacher („Jeff, der noch zu Hause lebt“) einen Namen gemacht hat. Er gibt Kenneth, der mit einer Annonce in einer Provinz-Postille, in der er Begleitung für eine gefahrvolle Zeitreise sucht, die Aufmerksamkeit des selbstgefälligen Journalisten Jeff (Jake Johnson, „New Girl“) weckt. Allerdings ist dem eher an einer guten Zeit in der alten Heimat gelegen, weshalb er auch darauf besteht, zwei Praktikanten mitzunehmen.

Neben dem schüchternen Arnau (Karan Soni) ist dies die sarkastische Darius (Aubrey Plaza, „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“), die sich, nachdem Jeff bei Kenneth aufgrund mangelnder Ernsthaftigkeit abgeblitzt ist, als Zeitreise-Kompagnon empfiehlt. Unter der Schale des Sonderlings, der die Beweggründe für den extravaganten Trip vorerst für sich behält, entdeckt sie bald das feinfühlige Wesen eines ignorierten Außenseiters. Dass der bei Schussübungen im Wald oder Trainingseinheiten im Eigenbau-Parcours wirkt, wie die Parodie eines Actionrecken, stört Darius dabei ebenso wenig, wie ein gemeinsamer Raubzug für zwingend benötigte High-Tech-Komponenten.

Während Jeff und Arnau die Zeit für ihre persönliche Weiterentwicklung zu nutzen versuchen, kommen sich Darius und Kenneth näher. Dem Zuschauer werden dabei verschiedentliche Wendungen geliefert, dem liebenswerten Kauz mit der Ohrattrappe glauben zu schenken, oder eben auch nicht. Wirklich überraschend ist die erwartbar eigenwillige Auflösung nicht und auch sonst ist „Safety Not Guranteed“ nicht zwingend bahnbrechend. Aber die exzentrische Geschichte ist angenehm verhalten inszeniert und die Darsteller agieren mit Ironie und Hingabe. Eine klare Empfehlung also für Mainstream-Muffel und Nischen-Filmfans!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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