Ruggero Deodato ist tot

Copyright: Olivier Strecker / Quelle

Er gilt als Urvater des Found-Footage-Films und half zugleich, den Kannibalismus als Subgenre des Horrors zu etablieren. Am 29. Dezember 2022 ist der umstrittene Filmemacher Ruggero Deodato im Alter von 83 Jahren in Rom verstorben.

Seine Karriere begann Deodato als Regie-Assistent u. a. von Roberto Rossellini und Sergio Corbucci, an dessen „Django“ (1966) er beteiligt war. Eigene Regie-Arbeiten umfassten zunächst verschiedene Genres; so inszenierte Deodato etwa das Erotik-Abenteuer „Die Jungfrau mit der scharfen Klinge“ (1969) und den Poliziottesco „Eiskalte Typen auf heißen Öfen“ (1976).

Seine größten Erfolge feierte er jedoch im Horror-Segment. „Mondo Cannibale 2 – Der Vogelmensch“ (1977) ließ er 1980 den wegweisenden Klassiker „Nackt und zerfleischt – Cannibal Holocaust“ folgen. Der Streifen, der als Geburtsstunde des Found-Footage-Films gilt, erregte durch seine Gewaltdarstellung (insbesondere die realen Tiertötungen) Aufsehen und brachte Deodato sogar mit der Justiz in Konflikt. So musste er belegen, dass die im Film gezeigten Gewalttaten fiktiv seien und mehr noch die Unversehrtheit der Besetzung belegen. Dem Erfolg – und Vermächtnis – trug das zweifelsfrei bei.

Weitere Werke aus der Vita des auch als Autor und Schauspieler – siehe u. a. „Atlantis Inferno“ (1983) und „Hostel 2“ (2007) – tätigen Filmschöpfers sind „Der Schlitzer“ (1980), „Cut and Run“ (1985), „Body Count“, „Flash Fighter“ (beide 1986), „Die Barbaren“ (1987) und „Ballad in Blood“ (2016). Fürs Fernsehen drehte Deodato etwa verschiedene Episoden der Reihe „2 Engel mit 4 Fäusten“ (1996-97). Sein Lebenswerk wurde 2021 in Felipe M. Guerras Dokumentarfilm „Deodato Holocaust“ gewürdigt.

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