Rosematter – Shooter’s Gonna Choke (2007, Oort Records)

rosematter-shooters-gonna-chokeMensch kann nicht anders als sein Gegenüber nach der äußeren Erscheinung zu bewerten – kognitiv, noch bevor überhaupt Gelegenheit bestanden hätte, den Mund zu öffnen und alle Zweifel zu zerstreuen. Oder eben auch nicht. Mit Plattencovern verhält es sich ähnlich, auch sie wecken Assoziationen, schüren Vorahnungen und bedienen Vorurteile, die sich erst durch die Musik aus der Welt schaffen lassen. Oder eben auch nicht. Bei ROSEMATTER und ihrem Debütalbum „Shooter’s Gonna Choke“ ist der erste Eindruck kein zwingend positiver. Fünf Beinpaare auf dem Golfgrün, eines davon mit runtergelassener Hose, ein anderes mit Hockeyschläger? Hauptsache nicht zu erwachsen tun!

Die Band aus Pennsylvania – die gleich drei Gitarristen auffährt – aber präsentiert einen munteren und höchst ausgewogenen Melodic (Pop-)Punk/Indie-Hybriden, der sich bereits aufgrund der kraftvollen weiblichen Stimmgabe von der breiten (und oft genug auch gesichtslosen) Masse des locker-flockigen Surf/Skate/Slacker-Soundtracks abhebt. Komplex geraten sind die Arrangements nicht gerade, im Gegenzug aber auch nicht so standardisiert, als dass sich jede melodische Variation im Schlaf vorhersagen lassen könnte. Ein weiteres Plus ist der klare Sound, der auf Produktion und Mix von Chris Badami (u.a. THE DILLINGER ESCAPE PLAN) sowie das Mastering von Scott Hull (u.a. Bruce Springstein) zurückgeht. Mit Spielfreude, sonnigem Gemüt und ironischen Songtiteln („Chuck Norris Jokes Arent’t Funny Anymore“) wird daraus ein durchweg gelungener Erstling.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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