Robocroc (USA 2013)

robocrocMan ist fast gewillt aufzuatmen. Denn „Robocroc“, der nächste Ramsch aus der Tier-Horror-Ecke wurde mal nicht unter dem Banner der Schund-Akkordarbeiter von The Asylum gefertigt. Doch wozu aufatmen? Der Titel verheißt nicht minder schundige Unterhaltung und der Funken Hoffnung auf bestenfalls spaßigen Low Budget-Scheißdreck ist angesichts der miesen Machart schnell erloschen. Genährt wurde er durch die Mitwirkung von Corin Nemec, von „Mosquito Man“ bis „Dragon Wasps“ ein alter Bekannter im Kampf gegen mörderische Viecher aller Art. Er zeigt auch diesmal eine routinierte Leistung. Nur scheint schleierhaft, wie er sich angesichts solch konsequenter Qualitätslosigkeit überhaupt noch motivieren kann.

Neben ihm agiert Dee Wallace, eine (kleine) Horror-Größe, die u.a. in „Critters“ und „Cujo“ mitwirkte. Doch gerade ihr steht die Lustlosigkeit deutlich ins Gesicht geschrieben. Mehr als böse Blicke werfen und pampige Anweisungen plärren muss sie aber ohnehin nicht. Aber es passt zum Skript, das ein Zoo-Krokodil in eine metallüberzogene Kampfmaschine verwandelt. Schuld daran sind Nanobots, die mit einer Rakete ins All geschossen werden sollten. Deren Transportbehälter schlägt nach der außerplanmäßigen Explosion des Shuttles aber im Reptiliengehege auf, worauf die kleinen Robotereinheiten das Nervensystem des Tieres infiltrieren und es in den Kroko-Terminator verwandeln.

All das könnte in illustrer Runde und mit dem richtigen Pegel noch Freude bereiten. Tut es aber nicht, weil Regisseur Arthur Sinclair neben der eingeleiteten Intervention durch Ober-Zoowärter Jim Duffy (Nemec) und der jungen Biologin Jane Spencer (Lisa McAllister, „Pumpkinhead: Asche zu Asche“) dümmliche Abstecher ins nahe Freibad macht (ein Blick auf die Sonnenschirme klärt, wo der Film gedreht wurde). Dort werden zwei spackige Jünglinge, einer davon Jims Sohn, bei der Fleischbeschau von einer Gruppe Pool-Rüpeln bedrängt. Leider lässt das Krokodil auf sich warten und als es doch endlich die Besucherschaft aufmischt, wird der Angriff nicht einmal gezeigt.

Ein bisschen Blut und Leichen werden verteilt, bevor eine Gruppe Überlebender zur Flucht ansetzt, der Jim, Jane und Colonel Montgomery (Steven Hartley, „Split Second“) zu Hilfe eilen. Nur hat Stones Dr. Riley als wissenschaftlicher Unmensch naturgemäß etwas gegen die Vernichtung des Reptils. Aus Überlebenskampf und Monsterhatz destillieren die Macher aber nicht einmal ein Mindestmaß an Amüsement, weil die wohlweislich doofe Prämisse doch nur wieder Nährboden für grottige Effekte und grassierende Langeweile ist. Der holprige Schnitt und abrupte Szenensprünge machen es nicht besser. Schade ist es letztlich nur um Nemec, der seinen redlichen Einsatz einmal mehr an Grotten-Trash für die Tonne vergeudet. Das hätte auch The Asylum kaum schlechter hinbekommen können.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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