Rise Against – The Sufferer & the Witness (2006, Geffen)

Sie sind groß geworden, die Mannen um Frontmann Tim McIlrath. RISE AGAINST begannen als viel versprechende Band aus den Resten von 88 FINGERS LOUIE, veröffentlichten zwei Alben auf Fat Wreck und bereits ihr drittes Werk erschien beim Major Geffen. Doch nicht nur die Band und ihre Plattenverkäufe wuchsen, auch die Musik wurde vielschichtiger, eine perfekte Symbiose aus Punkrock und Hardcore. Davon kann man sich auch auf ihrem neuen Album „The Sufferer & the Witness“ überzeugen, bei dem RISE AGAINST den mit „Siren Songs of the Counter Culture“ begonnenen Weg unbeirrt weitergehen.

Jedoch klingt das Ergebnis noch ein wenig homogener. Es scheint beinahe so, als wenn sie ihr Major-Debüt brauchten, um sich in ihrer Entwicklung bestätigt zu sehen. „The Sufferer and the Witness” hätte angesichts des Erfolgs poppiger ausfallen können, doch stattdessen ist es stellenweise sogar noch härter geworden als der Vorgänger. Das liegt vielleicht auch an Bill Stevenson, der bereits bei „Revolutions per Minute“ hinter den Reglern saß – dem immer noch besten Album der Band – und dessen Wege sich nun wieder mit RISE AGAINST kreuzten. Stevenson versteht es wohl wie kein anderer, einer Platte Druck und Kraft zu verleihen, was ihm auch hier wieder spielend gelingt.

RISE AGAINST können eventuell vorhandene Zweifel direkt mit dem Opener „Chamber the Cartridge“ ausräumen, der sich als sicherer Hit bei den nächsten Konzerten entpuppt. Genau so hat man die Band kennen- und lieben gelernt. In eine ähnliche Richtung geht auch das folgende „Injection“, während die erste Single „Ready to Fall“ Härte mit eingängigen Elementen perfekt vereint. Kurzes wie knackiges im Punkrock-Gewand setzt es mit „Bricks“, während RISE AGAINST auch in ihren ruhigeren Momenten mehr überzeugen können als beim Vorgänger. Das einfach nur schöne „Roadside“ mit Streichern und weiblicher Begleitstimme gehört wohl zum Besten, was RISE AGAINST auf ruhigerer Ebene bislang veröffentlicht haben.

So machen RISE AGAINST auf ihrem neuen Album abermals alles richtig. Es wirkt ein wenig reifer als der direkte Vorgänger, vereint die typischen Gassenhauer eines „Revolutions per Minute“ mit eingängigen wie ruhigeren Passagen ihrer jüngeren Vergangenheit. Wieder einmal ein großartiges Album, sicherlich auf diesem Gebiet das bislang beste in diesem Jahr.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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