„Die Ratte ist des Menschen bester Freund.“
Nach der atomaren Verwüstung der Erde streunt die Bikerbande um King (Ottaviano Dell´Acqua, „Zombie III“) auf der Suche nach Nahrung durch das zerstörte New York. Hinter einer Bar in Manhattan erschließt die Gruppe ein scheinbar verlassenes Forschungszentrum, in welchem die motorisierten Nomaden neben Essen auch Trinkwasser und Pflanzen vorfinden. Allerdings währt die Freude über den lebenswichtigen Fund nicht lange, betrachten die ansässigen Ratten die Eindringlinge doch als akute Bedrohung. Eingekreist und an der Flucht gehindert, bleibt für King und seine Getreuen nur der Kampf ums Überleben.
Der Titel täuscht, „The Riffs III – Die Ratten von Manhattan“ hat nichts mit Enzo G. Castellaris berüchtigten Ghetto-Actionfilmen von 1982 zu tun. Aber immerhin lässt Regisseur Bruno Mattei („Cobra Force“) – einmal mehr unter dem Pseudonym Vincent Dawn in Erscheinung tretend – hässlich kostümierte Recken im postatomaren Zeitalter Motorrad fahren. Aus Sicht der deutschen Titelgeber war es demnach ein nur kurzer Weg, um aus dieser filmischen Rohmasse einen weiteren Teil der exploitativen Rauforgie zu formen.
Die potentiellen Enkel der Riffs tragen drollige Kampfnamen wie Luzifer, Chocolate, Video oder Taurus. Gespielt werden diese von Geretta Geretta („Dämonen“), Ann-Gisel Glass („Night Eyes“), Fausto Lombardi („Zombie 4 – After Death“) und Massimo Vanni („Roboman“) – der auch bei den echten „Riffs“-Filmen mitwirkte. Wo Bikerbräute hysterisch um die Wette kreischen und schauderhafter Synthesizer-Sound billige Studiokulissen übermalt, ist naiver Trash zu Hause. „Die Ratten von Manhattan“ bildet da keine Ausnahme, ist aber so furchterregend schlecht gespielt, dass der Sehgenuss zum zweifelhaften Vergnügen gerät.
Leidlich unterhaltsam entfaltet sich die simple Geschichte und hangelt sich über matschige Make Up-Effekte und unsägliche Actionszenarien ihrem kuriosen Schlusspunkt entgegen. Die pelzigen Nager werden einfach in den Bauten umhergeschubst und vom unsagbar theatralischen Gebaren der Akteure einverleibt. Zwar verfügt der naive Mix aus Endzeit- und Tierhorrorfilm über einen moderaten Amüsementfaktor, haarsträubende Dialoge („Computern und Leichen sollte man besser aus dem Weg gehen.“) und die schwache Regie zerren den B-Trash aber weit unter bekömmliches Mittelmaß. Bruno Mattei ist ein Stümper, „Die Ratten von Manhattan“ nur ein schlechter Film unter vielen.
Wertung: (3 / 10)