„Return of the Living Dead” (1985) ist die ironische Brechung des romero’schen Zombiekosmos. Dan O’Bannons sarkastischer Horror-Posse folgten bis 1993 zwei Fortsetzungen, wobei die erste dem Konzept des Originals die Treue hielt, während deren zweite – dem Oeuvre von Regisseur Brian Yuzna entsprechend – auf Splatter statt Ironie setzte. „Necropolis“, der späte vierte Teil der Reihe um die hirnfressenden Untoten aus dem Militärlabor, richtet sich am gewaltorientierten „Return of the Living Dead 3“ aus und kopiert gar dessen Grobstruktur. Mit dem Unterschied, dass Ellory Elkayems („Arac Attack“) wenig ersprießliches Sequel erst spät und selbst dann nur unwesentlich an Fahrt gewinnt.
Das Unheil geht diesmal von Peter Coyote („Erin Brockovich“) aus, der als Wissenschaftler Charles Garrison von zwielichtigen Gestalten in Tschernobyl gleich mehrere jener Fässer ersteht, deren Inhalt in den Vorgängerfilmen Tote in reißende Bestien verwandelte. Für den mächtigen Konzern Hybra Tech erschafft er willenlose Kreaturen, die schwer armiert die Weltherrschaft bewerkstelligen sollen. Julian (John Keefe, „Proof“), nach dem Tod der Eltern Schutzbefohlener des Kotzbrockens, gerät dem Oheim unvermittelt in die Quere, als ein verunglückter Freund statt ins Krankenhaus zu Hybra Tech gebracht wird. Praktischerweise verdingt sich eine Freundin Julians im Sicherheitsapparat der Geschäftseinheit, was dem eilig zusammengetrommelten Rettungstrupp den unbehelligten Zugang ermöglicht. Aber ach, wir ahnen es bereits, der ertappte Charlie lässt die Zombies frei und überlässt die Kids ihrem Schicksal.
Wo talentfreie Jungmimen mit den Untoten um die gesichtsloseste Darbietung zanken, ist es mit Qualität nicht weit her. Mit Horror hat „Return of the Living Dead: Necropolis“ denn auch wenig zu tun, neben Klischees schwingt vorrangig Langeweile das Zepter. Erst im Schlussdrittel strafft Ellory Elkayem, der mit „Rave to the Grave“ gleich einen fünften Part der Serie nachschob, das Tempo und serviert handgemachten Splatter mit berstenden Schädeln und kübelweise Blut. Nach „Gehirn“ dürstende Zombies und die via Funkgerät geforderte Verstärkung durch faulige Zähne spannen den Bogen zu den Vorläufern, obgleich Teil vier der Reihe jenen kaum das Wasser reichen kann. Der stotternde Erzählfluss geht einher mit chronischem Mangel an Unterhaltungswert, die Vorhersehbarkeit der Geschichte gipfelt in ein maues Finale samt Zombie-Terminatoren. Sehenswert sind nur die dankenswerterweise nicht am Computer gefertigten Splattereffekte. Allerdings sind die in der hiesigen Fassung mit deutscher Gründlichkeit herausgeschnippelt worden. Gute Gründe für die Rezeption dieses Machwerks sind daher entsprechend rar gesät.
Wertung: (3 / 10)