Wir erinnern uns: „Return of the Living Dead” war eine ausgewogene Mischung aus Horrorfilm und Komödie, dessen Fortsetzung der glanzlose Versuch einer Parodie ohne Schockmomente. Welche Richtung also mit Teil drei einschlagen? Die Antwort ist denkbar simpel, heißt der Regisseur doch Brian Yuzna („Bride of Re-Animator“). Der ist in erster Linie auf blutige Schlachtplatten geeicht, was „Return of the Living Dead 3“ zumindest für Splatterfans schmackhaft gestalten sollte. Zwar konterkariert Yuzna damit den ironisierten Blick der Vorgänger auf das Zombie-Genre, doch blieb dem Zuschauer zumindest die humoristische Einfalt des zweiten Aufgusses erspart.
Statt die Arbeit der Kollegen amüsant zu hofieren setzen die Macher auf handfeste Schocks und kernige Gewalteinlagen. Subtile Anspielungen und Hommagen gibt es kaum zu verzeichnen, mehr schon einen Hauch von Shakespeare. Denn das Schicksal des Liebespaares Julie (Melinda Clarke, „Spawn“) und Curt (J. Tevor Edmond, „Lord of Illusions“) erinnert peripher an jenes der tragischen Figuren Romeo und Julia. Nur das hier untote Kreaturen ihr Unwesen treiben und statt sinniger Blankverse unsinnige Dialoge zum besten gegeben werden.
Aber im Vordergrund kursiert schließlich nicht darstellerisches Vermögen, sondern sprudelndes Kunstblut. Und daran mangelt es „Return of the Living Dead 3“ nicht. Denn die eingemachten Zombies können noch immer nicht in Frieden ruhen. Wie auch, wenn das Militär die eingepferchten Monstren als Supersoldaten der Zukunft missbrauchen möchte? Die Verantwortung für die kühnen Experimente trägt Curts Vater (Kent McCord, „Predator 2“). Als Julie bei einem Motorradunfall ums Leben kommt, reanimiert der rebellische Filius ihren leblosen Körper. Doch die Folgen für alle Beteiligten erweisen sich als fatal.
Straff spannt Brian Yuzna das Netz körperlicher Malträtierung um die Liebenden zwischen Leben und Tod. Autor John Penny („Legend of the Mummy“) bemüht sich um den Spagat zwischen Schock und charakterlicher Emotionalisierung, wirklich gelingen will dieser Balanceakt aber nicht. Vielmehr wird aufgrund von Yuznas Bildsprache die Prämisse des Films frühzeitig auf die Effekte verlagert. Die ideenreiche wie technisierte Beschaffenheit der Zombies gipfelt in Julies letztendliche Selbstverstümmelung. Die Radikalität dieser Maßnahme wird als makabrer Comic-Strip figuriert, an dessen Ende sich Julie als sexy Zombie-Punk ihrer Gegner erwehrt.
Zwischen griechischer Tragödie und Splatter-Stakkato überzeugt „Return of the Living Dead 3“ als eine bemüht morbide Horizonterweiterung des Untotenfilms. Durch den Verzicht auf humoristische Zwischentöne und das melodramatische Finale wirkt der Streifen innerhalb der Serie deplatziert. Für sich betrachtet ist der drastisch effektivierte Zombie-Horror jedoch ein überdurchschnittlicher Genrevertreter, dessen angesehener Status sich in erster Linie auf der harschen Gewalt begründet. Für Gore-Hounds und Yuzna-Puristen ein Fest sondergleichen.
Wertung: (6 / 10)