Zum Anbeginn seiner Karriere musste sich Jean-Claude Van Damme mit kleineren Rollen als Bösewicht zufrieden geben. Seiner ausdruckslosen Darbietung in „Karate Tiger“ folgte ein Jahr später ein ähnlich gestaffelter Auftritt in „Red Eagle“. Profil wurde dabei nicht verlangt, mehr schon behände Beweglichkeit. Entsprechend agil wie ausdruckslos kam er als russischer Mann fürs Grobe dem japanischen Kino-Karateka Sho Kosugi („Die 1000 Augen der Ninja“) in die Quere.
Vor Malta stürzt ein Kampfjet der amerikanischen Luftwaffe ins Meer. In der Folge wird die Absturzstelle zum Spielfeld der Supermächte. An diesem Brennpunkt des Kalten Krieges prallen West-Spion Ken Tani (Kosugi) und Ost-Agent André (Van Damme) aufeinander. Ziel ist das hochmoderne Laser-Lenksystem im Innern des Flugzeugwracks. Als jedoch Tanis Söhne von den Schergen des KGB entführt werden, wird der brisante Auftrag für die kampferprobte Ein-Mann-Armee zur persönlichen Angelegenheit.
Der von Eric Karson („H.A.R.T – Spezialeinheit 500“) inszenierte Thriller ist nach heutigen Maßstäben kaum mehr erwähnenswert. Unspektakuläre Action paart sich mit schleppendem Ost-West-Geplänkel und gipfelt in der wenig aufregenden Konfrontation der ideologischen Opponenten. Sho Kosugi – dessen leiblicher Sohn Ken („Muscle Heat“) auch im Film als dessen Filius in Erscheinung tritt – ist auch für die Choreographie der glanzlosen Martial-Arts-Einlagen verantwortlich.
Sein Gegenüber Jean-Claude Van Damme produziert in reger Folge Drehkicks und Spagate. Daneben zischt er seine wenigen Sätze durch zusammengepresste Lippen und stiert böse ins mediterrane Ambiente. Trotz einem spürbaren Mangel an Höhepunkten ist „Red Eagle“ kein gänzlich schlechter Film. Als Kind der Achtziger ist der handwarme Agenten-Murks heute allerdings nicht mal mehr für Fans von Interesse. Der Kalte Krieg ist Schnee von gestern – „Red Eagle“ ist es auch.
Wertung: (3 / 10)