Die Zahl 13 bedeutet für manche Menschen großes Unglück, andere wiederum verbinden damit lediglich einen weiteren Geburtstag. So wie RASTA KNAST, die ihren neuerlichen Jahrestag mit „Tertius Decimus“ begehen. Ein neues Album ist das zwar nicht, dafür aber eine Art Best-Of. Bestehend aus den größten Hits, ein paar seltenen Songs bzw. vergriffenen EP-Beiträgen und auch ein paar ganz neuen Titeln. Einige ältere Songs wurden übrigens vom Staub der Zeit befreit und ganz frisch im Studio neu eingespielt.
Das schöne an einer Band wie RASTA KNAST ist einfach deren Fähigkeit, andere mitzureißen. Man muss kein großer oder langjähriger Fan sein, um bei dieser Band direkt auf Betriebstemperatur zu kommen. Denn als Deutsch-Punk nur noch polternd aus den Boxen dröhnte und all die Reunions noch lange kein Thema waren, da hielt die Band aus Celle die Fahne hoch. Obwohl sie mit klassischem Deutsch-Punk eigentlich weniger zu tun hatten und immer eine Spur Melo-Core mitspielte. Davon zeugen auch heute noch Songs wie „39 Grad“, „Alles läuft nach Plan“, „Trümmer“ oder vor allem „Die Katze beißt in Draht“. Schnell und melodisch, das war und ist die Devise. Trotzdem gibt es hier auch zwei, drei schwächere Songs. Das ruhige und von Streichern unterlegte „Vingar“ ist verzichtbar, ähnliches gilt für das nicht minder ruhige „Das Ende der Welt II“. Auch das HOSEN-ähnliche „Nichts ist für die Ewigkeit“ gehört zumindest nicht zu meinen Favoriten. Aber das sind lediglich Ausnahmen, da RASTA KNAST hier locker ein Dutzend ganz sichere Hits mit an Bord haben.
Nörgler werden sich vielleicht an den Neuaufnahmen stören, aber letztlich macht es die Sache auch interessanter, als die alten Kamellen lediglich in den schon bekannten Versionen zu hören. Das lohnt nicht nur für Einsteiger, sondern dürfte auch alteingesessene Fans bei der Stange halten. An der Qualität der Songs gibt es ja eh (fast) nix zu meckern. Und nächstes Jahr soll dann auch ein komplett neues Output folgen.
Wertung: (7,5 / 10)