Seit fast drei Jahrzehnten halten RANCID wie kaum eine andere Band die Flagge des Punkrocks hoch. Als Teil des sog. „Punk Revivals“ schufen sie 1995 mit „And Out Come The Wolves“ einen Klassiker des Genre. Dabei ist die Band mittlerweile selbst der Klassiker, jedes Bandmitglied eine eigene Marke. Mit „Trouble Maker“ gibt es wieder einmal – abseits etlicher Nebenprojekte – ein neues Studioalbum der Band aus Berkeley, ihr insgesamt neuntes. Darauf macht das Quartett einiges anders als bei den beiden Vorgängern, die stellenweise etwas ähnlich klangen. „Trouble Maker“ lässt sich wohl am besten als launigen Querschnitt durch ihr bisheriges Schaffen beschreiben und wird seinem Namen jederzeit gerecht.
Mit „Track Fast“ geht es erst einmal ungeniert auf die Überholspur. Der 60-sekündige Song gibt die Marschrichtung des Albums vielleicht nicht uneingeschränkt vor, zeigt aber, dass die Herren Armstrong, Frederiksen, Freeman und Steineckert auch 2017 noch genug Hummeln im sprichwörtlichen Hintern haben. Mit „Ghost of a Chance“ folgt eine für sie typische Hymne, gleiches gilt für das großartige „Farewell Lola Blue“. Ein zweites „Timebomb“ ist „Where I´m Going“ vielleicht nicht geworden, lässt den damaligen Geist aber mehr als amtlich hochleben. Das rotzig nölige „Bovver Rock and Roll“ dagegen hätte es gut auf „Life Won´t Wait“ gefallen.
Zuletzt wirkten RANCID ein bisschen eingerostet und für ihre Verhältnisse sogar etwas beliebig. Mit „Trouble Maker“ haben sie mal ein wieder ein kleines Ausrufezeichen setzen können und präsentieren sich ungeheuer frisch, vielfältig und zeigen enorme Spielfreude. Mehr kann man kaum erwarten.
Wertung: (7,5 / 10)