Push (USA/CDN 2009)

push-2009Das Überangebot an Superhelden wird mit „Push“ auf die Spitze getrieben. Denn nicht länger sind es übermenschliche Streiter mit Fähigkeiten, die problemlos als Alleinstellungsmerkmale durchgehen. Diesmal werden ganze Scharen paranormal begabter Menschen von Regierungskreisen kategorisiert und – bislang weitgehend erfolglos – zu potentiellen Supersoldaten hochgezüchtet. Die verschiedenen Klassen umreißen „Sniffer“, die durch die Kraft ihrer Sinne zu Spürhunden werden, „Pusher“, die ihre Mitmenschen gedanklich manipulieren können, telekinetisch begabte „Mover“ oder die Zukunft voraussehende „Watcher“.

Für die internationalen Geheimdienste sind diese Spezialisten von immenser Bedeutung, so dass sie, nicht selten unter Zwang, in den Regierungsdienst eintreten. Doch nicht jeder fügt sich in dies Schicksal und mancher setzt sich, von Seinesgleichen verfolgt, ins Ausland ab. So wie „Mover“ Nick (Chris Evans, „Fantastic Four“), der in Hong Kong untergetaucht ist und, als er die 13-jährige Cassie (Dakota Fanning, „Krieg der Welten“) kennenlernt, unvermittelt zwischen die Fronten verschiedener Geheimdienste gerät. Als „Watcher“ nämlich wird sie längst von der ominösen Division verfolgt, die auch Nicks Vater auf dem Gewissen hat. Das eigentliche Ziel jedoch ist seine Ex-Freundin Kira (Camilla Belle, „10.000 BC“).

Mit welcher Wonne die Internetgemeinde „Push“ in Stücke riss. Der zugegeben recht offenkundig (insbesondere bei „Heroes“) zusammengestoppelte Thriller, mit amerikanischen Geldern in Hong Kong produziert, floppte an den US-Kinokassen, fuhr sein moderates Budget (rund 38 Millionen Dollar) unter Einrechnung ausländischer Auswertungen jedoch allemal wieder ein. In unseren Breiten landet der von „Lucky Number Slevin“-Regisseur Paul McGuigan visuell einfallsreich inszenierte Fantasy-Actioner gleich im Videothekenregal – bietet für Genre-Freunde aber dennoch überraschend mitreißende Abwechslung.

Dank des hohen Tempos und der optisch überzeugenden (CGI-)Effekte werden dramaturgische Mängel leichter Hand kompensiert. „Push“ bietet genug fürs Auge und ist auch darstellerisch – in Nebenrollen agieren u.a. Cliff Curtis („Sunshine“) und Djimon Hounsou („Blood Diamond“) als Strippen ziehender Agent Carver – ausreichend überzeugend geraten, um die Spielzeit erstaunlich flott vorüber fliegen zu lassen. Ob dem offenen Ende tatsächlich die ursprünglich angedachte Fortsetzung nachfolgt, ist unklar. Das altgediente Sprichwort „Besser gut geklaut als schlecht erfunden“ bewahrheitet sich jedoch schon mit dem Prolog ein weiteres Mal.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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