PUNISHABLE ACT sind eine Institution des deutschen Hardcore. Auf ihrer Fahne steht seit jeher die Bewahrung liebgewonnener amerikanischer Influenzen. Vorzugsweise dem New Yorker Raum entliehen. Der zeitgemäße Feinschliff ihrer Musik interessiert nicht, stets verstanden sich die Berliner am besten darauf, ihrer Linie in gewohnter Manier die Treue zu halten. Nach längerer Pause ist „From the Heart to the Crowd“ ihre erste Veröffentlichung. Der Titel ist dabei Programm, kommt diese Zusammenstellung alter und neuer Songs doch tatsächlich von Herzen: Im Einleger des üppig bebilderten Digipack finden sich neben einem Statement der Band sämtliche Texte. Ein CD-Rom-Teil mit Bildergalerie, Discographie und verschiedenen Video-, Interview- und Livemitschnitten komplettiert das kompakt geschnürte Gesamtpaket.
Natürlich ist diese Retrospektive des eigenen Werks kein Album im eigentlichen Sinne. Ebenso wenig allerdings begnügt sich die Band mit einer stumpfen Best-of-Kompilation. Denn die 14 Tracks aus allen Schaffensperioden zwischen 1993 und 2006 wurden für „From the Heart to the Crowd“ komplett neu eingespielt und mit diversen Gastsängern, unter anderem von RYKERS und BRIGHTSIDE, aufgemöbelt. Ihre Ergänzung findet diese liebevolle Zusammenstellung nackenbrechend rauen Hardcores in drei exklusiven Songs des im Frühjahr 2007 erscheinenden Langspielers „Rhythm of Destruction“. Wie MIOZÄN und RAWSIDE bewahren auch PUNISHABLE ACT ihre musikalischen Wurzeln vor Trendgespenstern und Altersabnutzung. Die Wucht ihres nicht eben originellen, doch stets ehrlichen Sounds hat die gleiche Kraft wie vor dreizehn Jahren. Und das ist verdammt gut so.
Wertung: (7 / 10)