Pumpkinhead: Asche zu Asche (USA/GB/RO 2006)

pumpkinhead3Sie sind verzweifelt, weil Ihnen arges Unrecht widerfuhr? Sie sehen keinen Ausweg aus Ihrer verhängnisvollen Situation? Sie möchten ihre Peiniger am liebsten brutal gestraft wissen? Kein Problem, für den unbedeutenden Tausch gegen Ihre mickrige Seele befreit Sie der Kürbiskopf von sämtlichen Sorgen! Dahlia (Lisa McAllister, „Devil´s Playground“) hat genau so ein Problem. Ihre Tochter hatte das Pech, von Doc Fraser („Hellraiser“-Oberdämon Doug Bradley) im örtlichen Krematorium trotz bester Gesundheit ausgeschlachtet zu werden, um ihre Organe für reichlich Zaster verscherbeln zu können. Mit drei weiteren Leidensgenossen, die ebenfalls Familienmitglieder durch die Hand des ´Mad Doctors´ verloren, wendet sich die vom Schmerz zerfressene Mutter an die Hexe Haggis (Lynne Verall, „Doctors“).

Die alte Okkultistin, deren Erzeuger wohl einen sehr merkwürdigen Sinn für weibliche Namensgebung hatten, kann bekanntlich den grässlichen Rachedämon Pumpkinhead herbeizitieren, was sie auf die Schnelle natürlich auch tut. So haben Doc Fraser, dessen am Organraub rege beteiligte Familie und der Zuschauer bald alle Hände voll zu tun, bis zum Abspann nicht tausend Tode zu sterben. Stan Winstons „Pumpkinhead“-Original aus dem Jahre 1988 ist ein Semi-Klassiker des Horror-Genres. Die erste von bislang drei Fortsetzungen wird niemand ernsthaft auch nur als solide bezeichnen wollen, mit 1,27‰ im Blut, Chips und zwei Kumpeln auf der Couch hat diese 90er-Gurke aber immerhin noch genug Nonsens zu bieten, um auf eine abseitige Art amüsieren zu können. Jake Wests zweite Fortführung, die kostengünstig in Rumänien entstanden ist, kann leider nichts davon für sich beanspruchen. Sein Film ist einfach schlecht. Im wahrsten Sinne dieses Wortes.

West, der für seinen überschätzten „Evil Aliens“ viel Applaus bekam, kriegt hier noch weniger als Vorgänger Jeff Burr auf die Reihe. Eine kaum vorhandene Geschichte, schleppend langweilig erzählt und schlecht umgesetzt. Besonders das computeranimierte Ungetüm scheint mit einem C64 animiert worden zu sein. Zumindest das muss man gesehen haben um es zu glauben! Dass die Macher den zweiten Teil völlig ignorieren ist leicht verschmerzbar, aber dass er den Mythos um den vergeltenden Dienstleister aus der Hölle gerade so formt, wie es ihm wohl passt, ist weniger verzeihlich. Neben völlig Unschuldigen sind dieses Mal nämlich vor der Kralle der Kreatur nicht einmal seine Beschwörer sicher, was Pumpkinhead letztlich auf eine Stufe mit allen anderen unzähligen Filmmonstern stellt, die nichts anderes zu tun wissen als jedem Warmblüter nonchalant das Licht auszublasen. Nicht dass der olle Kürbiskopf bei Stan Winston früher etwa mit Intellekt oder etwas vergleichbarem gesegnet gewesen wäre, aber wen er abzumurksen hatte und wen nicht, so viel konnte sich die Matschbirne noch merken.

Als ziemlich bescheuert darf man auch den Einfall bewerten, dass die kleinstädtische Gemeinschaft nach Bekanntwerden der Vorkommnisse im Krematorium zur Jagd auf die debilen Familienmitglieder des Docs bläst. Nur kommt niemand auf die Idee, der Medizinmann selbst könnte in den Organhandel verwickelt sein. Zur Belohnung darf der gute Doktor für den Sheriff sogar noch die jüngsten Opfer inspizieren und fachkundigen Fazits absondern! Selbst für einen Film dieses Kalibers ist das einfach hochgradig dämlich. Lance Henriksen („Aliens“), der in Winstons Original den gebrochenen Ed Harley gab, darf auch noch für zwei Minuten als Geist durchs Bild huschen. Aber sein Konterfei macht sich eben auf dem Cover gut und bürgt in Verbindung mit „Pinhead“ Doug Bradley für die Beteiligung gestandener Genre-Veteranen. Beide trafen übrigens schon im siebten (!) Sequel von „Hellraiser“ in Rumänien aufeinander. Und weil Lance so ein dufter Typ ist und für eine handvoll Hartgeld mittlerweile auch jeden Dreck spielt, durfte er im vierten Teil von „Pumpkinhead“ gleich nochmals den Geister-Ed mimen. Im Gegensatz zu diesem Machwerk rockt Rumänien anscheinend.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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