Pulley – Matters (2004, Epitaph Records)

pulley-mattersMit „Matters“ erscheint mittlerweile schon das fünfte Full-Length-Album der Melo-Core-Dauerbrenner von PULLEY. Die standen schon immer für diesen typischen Cali-Punk, geprägt durch schnelle Gitarren und schöne Melodien. Dazu haben sie in Form von Sänger Scott Radinsky einen Baseball-Profi an Bord, der zudem auch schon in der ebenfalls nicht unbekannten Band TEN FOOT POLE sein Unwesen trieb und u.a. sein Geld als Pitcher bei den Cleveland Indians verdingte. Dass sie dabei ihre Sache immer ganz ordentlich, aber nie so gut gemacht haben, um aus dem Punkrock-Allerlei hervorzustechen, sehen nicht wenige Genre-Freunde so.

Ihr 97er Output „60 Cycle Hum“ lief seinerzeit recht häufig und auch der Gig im gleichen Jahr im Düsseldorfer Stahlwerk bringt wohlige Erinnerungen mit sich. Doch im weiteren Verlauf flachte der Kontakt mit PULLEY und ihren Alben gehörig ab. Da stachen einfach andere Bands mehr hervor, etliche alte Weggefährten jüngerer Tage blieben im Laufe der Zeit einfach auf der Strecke. Mit „Matters“ melden sie sich nun aber etwa drei Jahre nach ihrem letzten Werk „Together Again for the First Time“ zurück und hinterlassen in mir einen ganz leicht überraschten Zuhörer. Erwartet hatte ich ein mittelmäßiges wie typisches PULLEY-Album, was ich im Grunde dann auch zu hören bekam, doch das auf der ein oder anderen Seite auch ein wenig anders ist vermutet.

PULLEY bringen mit „A Bad Reputation“ als Opener einen schnellen wie kompakten Song, der erst einmal Laune auf mehr macht. Inmitten der 12 Stücke von „Matters“ finden sich zwar auch immer wieder eher mittelmäßige Nummern ein, doch dazwischen findet sich auch das ein oder andere Highlight wie „Looking Back“ oder das etwas ruhigere aber wirklich gute „Insects Destroy“. Dazu muss man auch einfach sagen, dass die Stimme von Sänger Scott einfach mal ein wenig anders klingt und er den Songs eine durchaus eigenständige Note verleiht. PULLEY ist mit „Matters“ sicherlich kein Klassiker gelungen, doch ist es meiner Meinung nach ihr bestes Album seit langer Zeit, wenn nicht gar ihr bestes, denn vor allem die Abnutzungserscheinungen sind erheblich weniger als befürchtet. Für Fans eh ein Muss, doch auch alte Liebhaber des sonnigen Punkrock dürfen getrost mal ein Ohr wagen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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