Propagandhi – Supporting Caste (2009, Smallman Records/Hassle Records)

propagandhi-supporting-casteEs gibt sie noch, die Erhabenheit des Punk, diese Unverfälschtheit, die politische Botschaften und ideologische Augenöffner frei von massenmedialer Anbiederungshaltung und kommerzieller Anschmiegsamkeit transportiert. Speerspitze waren und sind PROPAGANDHI, die ihre Sicht der Dinge ohne Kompromisse in die Welt schreien und dennoch, nein, gerade darum imstande sind, Clubs zu füllen. Die Kanadier sind die großen Unbeugsamen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und gern auch die Haltung ihres angestammten Labels Fat Wreck kritisierten. Die logische Konsequenz war der Wechsel. Unter anderem nach Deutschland, zur Hamburger Vorzeige-Plattenschmiede Grand Hotel Van Cleef.

Auch „Supporting Caste“, das fünfte Album der Band, ist kein bloßes Aufbäumen nach bekannten Konventionen, sondern die neuerlich konsequente Weiterentwicklung. Gegenüber dem direkten Vorgänger „Potemkin City Limits“ hat der Hardcore-Anteil – und mit ihm diese unbändige Wut – wieder zugenommen. Es ist also der Mix, aus dieser und ihrer noch immer härtesten Platte „Todays Empires, Tomorrows Ashes“. In der Schnittmenge bedeutet das große Melodien, geprägt von ständigen Variierungen des Tempos. Die Intelligenz der Texte wird damit eins mit dem Songwriting, das ob der Komplexität überrascht und doch vor Eingängigkeit strotzt. Mitreißender können kreativer und politischer Anspruch kaum miteinander harmonieren.

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

 

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