Prom Night (USA 1980)

promnight80Was früher nicht alles erfolgreich über die Leinwand flimmerte. „Prom Night“ zum Beispiel, einer jener Slasherfilme der aufkeimenden Neunzehnachtziger, die mit wenig Geld und noch weniger Ideen die Kids verängstigte. Denn der mysteriöse Mörder sticht mitten ins Herz des jugendlichen Lebenssinnes, jenen den Titel stellenden Schulabschlussball, der das soziale Auf und Nieder des späteren Lebensweges vorgibt und der die Quasi-Obergrenze markiert, an der die Jungfräulichkeit aus der Welt geschafft zu sein hat. Die öde Regie des Briten Paul Lynch („Humongous“) und das einfallslose Skript aber machen das (Schlacht-)Fest zum Heuler.

Bevor es nach einer geschlagenen Stunde das erste Opfer zu vermelden gibt, wird das atmosphärische Pulver gleich zum Auftakt verschossen, wenn die kleine Robin in der Vorzeit der Geschichte von einigen Mitschülern aus dem Fenster gehänselt wird. Die Schuldigen einigten sich auf Verschwiegenheit, schließlich stand mit dem durch einen Unfall verbrutzelten Sexualstraftäter auch noch der passende Verdächtige Spalier. So ziehen die Jahre ins Land, bis die Schulglocke zum letzen Male bimmelt und der Ausstand von der Penne zelebriert werden soll. Ein Unbekannter feiert auf seine Weise mit und veranstaltet unter den Abgängern ein Blutbad.

Erst wird es sterbenslangweilig, danach auch nicht viel besser. Während sich die Polizei in Sorgenfalten hüllt, weil der angebliche Mörder von einst stiften gegangen ist, ereilen die Kids von damals ominöse Anrufe nach dem „Ich weiß, was du vor sechs Sommern getan hast“-Prinzip. An den Drohungen aber stören die sich nicht weiter, schließlich verdrängt die Prom Night als vorzeitiger und fürwahr einziger Höhepunkt ihres Daseins jegliche Alltagsprobleme. Da hilft nur noch die grobe Kelle, vor deren Walten aber noch beidhändig auf den verklemmten Hausmeister verwiesen werden muss, der in jeder Einstellung mit spitzem Werkzeug hantiert.

Selbst für diesen schwachbrüstigen Whodunnit-Plot ist die Frage nach dem Täter zu banal gestellt. Bevor in den letzten 20 Minuten die Axt geschwungen wird, müssen Teenagerproblemchen und öde Disco-Balztänze in der blinkenden Aula abgespult werden. Wo bleibt die Spannung, wo das Blut? An ihrer Statt gibt es Schuldirex Hammond („Die Nackte Kanone“ Leslie Nielsen), zugleich Vater der toten Robin, des sich seltsam gebenden Alex und der angehenden Ballkönigin Kim (unterbeschäftigt: Scream Queen Jamie Lee Curtis, „Halloween“). Ob da wohl das Motiv zu finden ist? Die finale Bombe verpufft am schieren Desinteresse und der steten Belanglosigkeit. Den alten Hasen des Teen-Horrors verzeiht man einiges. Der hier aber ist einfach viel schlechter als sein Ruf.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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