Tiefton-Rock aus der Schweiz, mit progressiver Note und klanglicher Komplexität. PRISMA lassen ihre Vision in kreativer Eigenregie lebendig werden. Dem Zufall wird nichts überlassen, die Kontrolle kaum aus der Hand gegeben. Jedoch offenbart die spröde Musik des Vierers, der sich in seinen besten Momenten der klassischen Spielart der späten Sechziger bedient, über die technisch ansprechende Nacheiferung von TOOL oder PORCUPINE TREE nur wenige Zugänge. Die großen Vorbilder scheinen weit entfernt, Tiefenwirkung blitzt nur phasenweise durch.
„Collusion“ ist der respektable Erstling der Band. Harmonische Melodien treffen auf harte Riffs, staubiger Stoner-Rock auf psychedelische Nuancen. Unter der Überschrift Prog firmiert ein Dutzend Songs, das zwischen gespannter Erwartung und aufgewühlter Unruhe immer in Bewegung bleibt. Das gefällt, weil sich daraus eine beständige Atmosphäre speist. Dennoch fehlt es der Scheibe insgesamt an Homogenität. In den gemäßigteren Passagen lässt der Gesang die erforderliche Kraft vermissen, die gute Instrumentierung kann nicht verhindern, dass sich der schroffe Stilmix am eigenen Anspruch aufreibt. Potential ist fraglos gegeben, so dass sich mit einem gewissen Feinschliff sicher Boden auf oben erwähnte Größen gutmachen lässt.
Wertung: 
(6 / 10)