Primeval – Die Fährte des Grauens (USA 2007)

primevalpurcell„I fucking hate Africa.“ – Steven

Zwei Gustaves versetzen Burundi in Angst und Schrecken. Der eine, ein brutaler Warlord, beherrscht das Land, der andere, ein gewaltiges Krokodil, das Wasser. Den tierischen Gustave gibt es (angeblich) wirklich. Hunderte Menschen sollen zwischen seinen Kiefern ihr Leben verloren haben. Was aber bedeutet dies für „Primeval – Die Fährte des Grauens“, der sich zum Auftakt auf wahre Begebenheiten beruft und auch danach nicht mit pseudo-dokumentarischen Erzählelementen geizt?

Der vom unauffälligen TV-Regisseur Michael Katleman für Disney-Tochter Buena Vista gefertigte Tier-Horror-Thriller bemüht sich, Genre-gemäßen Schrecken und politische Statements zur Lage Afrikas zu kombinieren. Die Kritik an der ignoranten Geisteshaltung der industrialisierten westlichen ersten gegenüber der in stetem Elend belassenen Dritten Welt gelingt zeitweilig. Nur fügt sie sich nicht in die rege Banalität eines Plots, der jedes noch so ausgelutschte Klischee willentlich aufgreift.

Fernsehjournalist Tim („Prison Break“-Star Dominic Purcell) und sein afroamerikanischer Kameramann Steven (Orlando Jones, „Evolution“) sollen die Story des Menschenfressers vor Ort aufbereiten und die Bestie dazu gleich noch einfangen. Mit einer blonden Tier-Filmerin (Brooke Langton, „Life“) und einem emsigen Artenschützer (Gideon Emery, „Red Water“) begibt man sich in das zwischen Hunger, Bürgerkrieg und Genozid zerrissene Krisengebiet. Dort stößt noch der erfahrene Jäger Krieg (Jürgen Prochnow, „The Da Vinci Code“) zu ihnen.

Was folgt ist dramaturgische Einfalt aus dem Baukasten des B-Films. Jones vergreift sich als Schwarzer in Afrika am Erbe von Kodderschnauze Eddie Murphy, Prochnow hat mit der Riesenechse noch eine persönliche Schuppe zu rupfen und der Gustave zu Lande macht der Gruppe bald das Leben zur Hölle. Diese und andere Vorhersehbarkeiten sind vor stimmungsvoller Kulisse action- wie gewaltreich geraten. In Ablauf und Figurenzeichnung aber ist der Film derart dünnhäutig, dass man dem solide am Rechner kreierten Kroko-Gustave kaum mehr als guten Hunger wünschen möchte.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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