Primal – Die Jagd ist eröffnet (USA 2019)

„Take it easy with my cat.“ – Frank Walsh

Unterhaltsamer Unfug. Auf diese Kategorie entfallen mittlerweile diverse Werke im Schaffen des einstigen Erfolgsgaranten Nicolas Cage („Con Air“). Dazu zählt auch „Primal“, den Stunt-Profi Nicholas Powell, mit dem er zuvor bereits „Outcast – Die letzten Tempelritter“ (2014) drehte, als leicht verdaulichen Mix aus B-Action und animalischem Horror inszenierte. Cage gibt darin Frank Walsh, einen Jäger und Sammler exotischer Tiere. Im brasilianischen Regenwald hat er einen seltenen weißen Jaguar gefangen, den er Zwecks Veräußerung illegal nach Mexiko verschiffen will.

Eine Käfigkonstruktion soll die sichtlich am Computer entstandene Raubkatze im Zaum (oder Zaun) halten. Doch Walshs Beute ist nicht der einzige Gefahrenherd auf dem Frachtkahn, der eingesperrt bleiben muss. Denn da ist noch Profi-Killer Richard Loffler (Kevin Durand, „The Strain“), den NSA-Agent Paul Freed (Michael Imperioli, „Die Sopranos“) mit US-Marshall John Ringer (LaMonica Garrett, „Designated Survivor“) gen Heimat überführen soll. Warum Loffler nicht einfach ausgeflogen wird? Ganz einfach: Wie es das Skript so will, leidet er an einer Nervenkrankheit, die regelmäßige ärztliche Überwachung ohne Transporterschütterung erfordert. Da kommt Dr. Ellen Taylor (sichtlich geliftet: Famke Janssen, „Deep Rising – Octalus“), Neurologin der US-Navy, ins Spiel.

Als der Häftling einen Anfall simuliert und (denkbar beknackt) ausbricht, befreit er, um Chaos zu stiften, Walshs Klein-Zoo, darunter auch zwei Giftschlangen und ein Rudel Affen. Bevor der Jaguar Gefahr versprühen darf, erlegen die Primaten den Schiffskoch. Dazu setzt Loffler Ringers Gefolge außer Gefecht und das Schiff auf alternativen Kurs. Dass Freed wiederholt verhindert, dass der Getürmte getötet wird, lässt den Film auf der Stelle trippeln und stellt obendrein die Weichen für eine Wendung der vorhersehbaren Art. Bei aller ersichtlichen Geringqualität des Streifens bleibt der Unterhaltungswert konstant. Das liegt vorrangig an den Kontrahenten Cage und Durand, deren überzogene Darbietungen sichtlich Vergnügen bereiten.

Vor allem der Erstgenannte, alternd und etwas aus dem Leim, agiert mit vollem Einsatz. Dabei erscheint unerheblich, ob sein grantiger Jäger nun Mensch oder Tier bekämpft oder einen anhänglichen Papagei anschreit. Obwohl das Gros der Opfer auf Lofflers Kappe geht, spielen die freigesetzten Tiere einen nicht unerheblichen Part. Der Auftritt des Jaguars lässt trotzdem bis zum Schlussakt auf sich warten und wird von Walsh als Instrument der Rache eingesetzt, um Lofflers physische Überlegenheit zu egalisieren. Dass Action und Nebenbesetzung keine Klasse offenbaren, stört wenig. Der Film vertreibt anspruchslos die Zeit. Wer mehr erwartet, hat das Credo von Cages Karriere-Herbst offenbar missverstanden.  

Wertung: 5.5 out of 10 stars (5,5 / 10)

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