Predator 2 (USA 1990)

predator2Die lieben Fortsetzungen, auch Schwarzeneggers „Predator“ von 1987 blieb davon nicht verschont. Von der Originalcrew war aber wohl einzig das Alien mit an Bord, wiederum aber nicht von Jean-Claude Van Damme verkörpert, hartnäckige Gerüchte wollten den belgischen Bomber ja im Kostüm des Originals vermutet haben, sondern wieder mit Kevin Peter Hall. Statt Genre-Routinier John McTiernan („Stirb langsam“) übernahm Stephen Hopkins („Der Geist und die Dunkelheit“, „Nightmare on Elm Street 5“) den Regiestuhl. Eine Veränderung, die schnell ins Gewicht fällt.

Los Angeles gleicht im Jahre 1997 einem Kriegsschauplatz, vor allem südamerikanische Drogenkartelle liefern sich tagtäglich blutige Straßenschlachten mit der Polizei, die zahlenmäßig und waffentechnisch schlechter dasteht als ihre Gegenüber. Mit Michael Harrigan (Danny Glover) hat das LAPD zwar einen ganz harten Hund in ihren Reihen, doch muss dieser wegen seiner Methoden beinahe täglich zum Rapport bei den Vorgesetzten antreten. Zusätzlicher Ärger steht im Haus, als der Sonderermittler Keyes (Gary Busey) mitsamt seiner Einheit plötzlich auf der Matte steht und das Massaker an einer Gruppe von Drogendealern untersucht. Harrigan will sich jedoch nicht so einfach abspeisen lassen, vor allem nachdem weitere Drogendealer nach und nach abgeschlachtet werden. Richtig persönlich wird es, als sein Kollege Jerry (Bill Paxton) ums Leben kommt. Doch ist der scheinbar unsichtbare Mörder auch bereits hinter ihm selbst her.

Eine Ortsverlagerung war sicherlich notwendig, in Form der heißen Metropole Los Angeles fand man wohl einen guten Ersatz für den südamerikanischen Dschungel. „Predator 2“ ist eine typische Fortsetzung, laut, schnell, doch an das Original kommt sie nicht heran. Dies liegt vor allem an Danny Glover („Lethal Weapon“, „Saw“), dem man den ganz harten Typ nicht abnehmen will. Viielleicht hallen seine „Ich bin zu alt für diesen Scheiß“-Sprüche aber auch noch zu sehr nach. Dennoch gibt er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten Mühe, den von Schwarzenegger zuvor ausgefüllten Raum vermag er aber nicht zu füllen. In Nebenrollen ist unter anderem Gary Busey („Alarmstufe: Rot“, „Lethal Weapon“) zu sehen, der hier mal nicht den Vorzeigebösen mimt, weiterhin auch Bill Paxton („Dämonisch“, „One False Move“) oder Robert Davi („Maniac Cop 2“, „Der City Hai“), die allerdings recht blass agieren und Danny Glover mit seiner bemühten Performance zweifelsohne hervorsticht.

Der Actionanteil wurde, wie für Fortsetzungen üblich, einfach mal hochgeschraubt, allerdings bleibt die Story in dem ganzen Budenzauber auf der Strecke. Wusste das Original genau dort noch zu glänzen, so spult „Predator 2“ seine Handlung lieblos herunter. Es kracht an allen Ecken, was auch ganz nett in Szene gesetzt wurde, doch das Original ist jederzeit zu mächtig, um diesem auch nur ansatzweise Paroli bieten zu können. Zwar hat der Film hin und wieder ganz gute Szenen – wie beispielsweise im Kühlhaus oder auch in der U-Bahn – doch kann vor allem das unbefriedigende Finale nicht überzeugen, bei dem es an Bord des Raumschiffes der Aliens noch mal zur Sache geht.

Als kurzweiliger Actioner funktioniert „Predator 2″ aber bei aller Kritik und den Vergleichen zum Original trotzdem, schließlich ist es hinlänglich bekannt, das Anspruch nicht das wichtigste in solch einem Film ist. Und wenn man genau diesen nicht sucht, sondern einfach nur Verfolgungsjagden, Schießereien und Explosionen, dann kommt man als Fan schon auf seine Kosten. Solide Kost für Zwischendurch, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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