Bis in die frühen Achtziger waren Polizeifilme und -serien derart in Mode gekommen, dass sich die Drehbuchautoren Neal Israel („Bachelor Party“) und Pat Proft („Die nackte Kanone“), unterstützt von Regisseur Hugh Wilson („Der Club der Teufelinnen“), an eine Parodie wagten. Die ließ ihre Vielzahl an Vorbildern zwar nur erahnen, mauserte sich dank unbekümmerten Klamauks aber zu einer der erfolgreichsten Komödien ihrer Zeit. Eine klassische Persiflage wurde „Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt“ nicht, mehr schon die Blaupause der modernen Ausbilderfilmposse.
Durch eine Gesetzesänderung ist es plötzlich auch den Fettleibigen und Minderbemittelten erlaubt, ohne vorherige Selektion die Polizeischule zu besuchen. Das führt erwartungsgemäß zu einem Bewerberansturm, der das Ansehen der gesamten Truppe zu diskreditieren droht. Ausbilder Harris (G.W. Bailey, „Die diebische Elster“) erhält entsprechende Weisung, die Reihen der Rekruten durch Schinderei zu lichten. Doch er hat nicht mit dem zwangsverpflichteten Kleingauner Carey Mahoney (Steve Guttenberg, „Cocoon“) und dessen Wirkung auf die Moral der Truppe gerechnet.
Der erfrischend sinnfreie Humor unterhält ungeachtet seines zunehmenden Bartwuchses blendend, was neben den spielfreudigen Darstellern auch an den stereotypen Figuren liegt. Sei es die durchgeknallte „Dirty Harry“-Verulke Tackleberry (David Graf, „Rules – Sekunden der Entscheidung“), der gutmütige schwarze Hüne Hightower (Ex-Football-Star Bubba Smith, „Black Moon“) oder der Geräuschimitator Jones (Michael Winslow, „Zärtliche Chaoten“), die Protagonisten bleiben auf überschaubare Eigenschaften reduzierte Abziehbilder bewährter – und erstaunlich launiger – Klischees.
Das bis 1989 im Jahresrhythmus (vorläufig) erweiterte Franchise schöpft seine Kurzweil aus Slapstick und Anzüglichkeiten, neckischen Frivolitäten und Harris´ Kopf im Pferdearsch. Neben den wiederkehrenden Figuren tritt die junge Kim Cattrall, die ein spätes Karrierehoch als Großstadtmatratze in der Erfolgsserie „Sex and the City“ erklomm, als einmalige Liebsinteressentin von Guttenberg auf. „Police Academy“ bleibt frei von jeglichem Anspruch, holpert über das notwendige Minimum an Handlung einem verdienten Happy End im Außeneinsatz entgegen und vertreibt die Zeit ohne jede Anstrengung. Damals noch originell, heute immerhin ausreichend zotig. Ergo ein durchaus verdienter Klassiker.
Wertung: (7 / 10)