Das Potenzial der „Police Academy“ war längst erschöpft, als die Serie Part vier beging. Dieser bedeutet zwar die Rückkehr von Ausbilder Harris (G.W. Bailey, „Mannequin“), doch kann selbst seine Figur das fast klägliche Scheitern des Films nicht verhindern. Regisseur Jim Drake („Cannonball Fieber – Auf dem Highway geht´s erst richtig los“) spult in erster Linie das in den Vorgängern etablierte Potpourri episodischer Situationskomik ab. Verloren geht dabei nicht nur der Charme, auch die sexuellen Anspielungen sind zugunsten familiengerechter Unterhaltung endgültig verschwunden.
In seiner zunehmenden Verkalkung ersinnt der liebenswerte Kommandant Lassard (George Gaynes, „Engel auf Abwegen“) Citizens on Patrol, kurz C.O.P., ein Programm zur Entlastung der Polizeikräfte durch Normalbürger. Weil er aber zur Vorstellung seines Plans ins Ausland verreist, soll ihn Schleifer Harris vertreten. Der hält die Idee selbstredend für ausgemachten Blödsinn, weshalb er sich mit seinem vertrottelten Assistenten Proctor (Lance Kinsey, „Loaded Weapon 1“) auch an die Manipulation des Vorhabens macht. Als aber eine Gruppe Sträflinge aus der Haft entkommt, kann die zivile Unterstützung zeigen, was in ihr steckt.
Auf Menschen kackende Tauben und nach Genitalien schnappende Hunde zählen noch zu den einfallsreicheren Gags, was über das Niveau des Streifens wenig Positives aussagt. Daneben sind es nur die üblichen Einzelmerkmale einer jeden Figur – Mahoneys (Steve Guttenberg, „High Spirits“) vorlaute Klappe, Tacklebarrys (David Graf, „Tess und ihr Bodyguard“) große Ballermänner, Callahans (Leslie Easterbrook, „Die Superaufreißer“) üppiger Vorbau – oder eben die physischen Gegensätze in Gewicht und Körpergröße, die das Zwerchfell mit der Dynamik eines kaputten Lachsacks in Wallung bringen sollen.
Um mit der Inszenierung am Puls eines jugendlichen Publikums zu fühlen, wird zu Beginn der Skateboard-Szene Tribut gezollt, was rollende Cameos von sportlichen Größen wie Tony Hawk mit sich bringt. In der Hauptsache aber ist „Police Academy 4 – Und jetzt geht´s rund“ eine Klamotte, der es an humoristischer Konsistenz fehlt. Klar, zur Bekämpfung der Langeweile langt das noch immer, nur echte Lacher sollte man nicht erwarten. Für Aushängeschild Guttenberg, an dessen Seite das spätere Sexsymbol Sharon Stone („Basic Instinct“) als Reporterin auftritt, bedeutete dieser Teil den Abschied. Eine weise Entscheidung.
Wertung: (4 / 10)