Placenta – Replace Your Face (2011, Noizgate Records/Rough Trade)

Die beißen nicht, die wollen nur spielen! Und wie sie spielen. Gemeint sind die Hauptstädter von PLACENTA, die im Stilmix ein wenig anbiedernd wirken, aus der Melange großspuriger Melo-Metal-Passagen inklusive glasklarem Gesang und kernigen Riffs mit Blick auf partielles Fischen im Brutalo-Tümpel aber zumindest beachtlichen Unterhaltungswert destillieren. Wirklich harmonisch und ausgegoren wirkt „Replace Your Face“ dabei nicht. Vor allem, weil die Scheibe ungeachtet ihrer vielseitigen Struktur doch arg vorhersehbar ausfällt.

Mit viel Licht und Schatten pfeift die dritte Platte der Berliner durch die Gehörgänge. Der Auftakt mit „All Things Runnable“ und „I Ain’t No Horse“ macht Laune. Die spielerische Qualität ist unverkennbar, der Sound entsprechend fett. Innovativ ist das alles aber nicht. Muss es aber auch nicht sein. Hauptsache es bereitet Kurzweil. Die Geister werden sich an „Replace Your Face“ unbestritten scheiden. Mit Groove, kitschig-pathetischen Anflügen und Deathcore-Zwischenspielen versuchen sich PLACENTA permanent neu zu erfinden. Eine klare Linie entsteht darüber kaum. Aber was soll’s? Manchmal darf Musik auch einfach nur nett die Zeit vertreiben.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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