Einmal Punk, immer Punk. Auf Peter Bywaters trifft diese Binsenweisheit fraglos zu. Denn er ist Mitbegründer des Genre-Klassikers PETER AND THE TEST TUBE BABIES, der seit 1978 sein Unwesen in Szene und Musikwelt treibt. Mit welcher Wirkung, zeigte sich im Juli dieses Jahres: Weil sich Bywaters 2016 bei Konzerten als US-Präsident Donald Trump verkleidete und auf der Bühne Kritik am streitbaren Staatsoberhaupt übte, wurde dem englischen Frontmann die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt. Zumindest angeblich.
Statt eines Festivalauftritts stand für ihn die Abschiebung in die Heimat an. Der US-Grenzschutz soll als Grund für den Vorfall übrigens falsche Visa angegeben haben. Bessere Publicity hätte es für das im September erschienene neue Album „That Shallot“ dennoch kaum geben können. Die Platte, Nachfolger zum 2012er-Langspieler „Piss Ups“, bietet erwartungsgemäß klassischen Punk-Rock mit Gröl-Refrains und der für die Band typischen ironischen Texte. In welche Richtung die 14 Tracks zielen, macht bereits der Opener klar: „In Yer Face“. Mit Chören, Working-Class-Charme und simpel-effektivem Songwriting bereitet der Vierer – neben Bywaters zählt auch Gitarrist Derek Greening seit jeher zum Line-Up – eine gute Zeit.
Das Gros der Mid-Tempo-Nummern geht gut ins Ohr (siehe etwa „C U Next Tuesday“, „None of Your Fucking Business“, „Say What You Want“ oder „Crap Californian Punk Band“) und verwaltet den Wegweiser-Status mit ansprechender Routine. Zur musikalischen Abrundung und dem stattlichen Unterhaltungswert trägt neben Saxophon und Dixie-Anleihen („Silicone Beer Gut“) auch die wenig schmeichelhafte James-Bond-Hommage „Tramp Killer“ bei. Eine insgesamt runde Scheibe, bei der längst nicht jeder Funke überspringt, die aber eindeutig beweist, dass sich PETER AND THE TEST TUBE BABIES noch immer trefflich darauf verstehen, eine zünftige Party zu schmeißen. Eben getreu dem Motto: Einmal Punk, immer Punk.
Wertung: (7 / 10)